B E R I C H T E  
                         
                         
    A K T U E L L E  B E R I C H T E    
       
Home                        
Über uns   << Home >> Berichte << >> Archiv            
Berichte                        
Galerie                        
Presse                        
Dichtung   Di, 02.05.23 Rückblick April: Die kühle Gießkanne  
Links    
Kontakt                        
Hintersee   + 280,5 l/m² Niederschlag                
    + 28 cm Neuschnee                  
WETTER   + 5,0 °C mittlere Temperatur                
Niederschlag   1 Gewitter                    
Temperatur                        
Prognosen   Der kräftige Guss zu Beginn der Florianifeier am finalen Aprilsamstag stand irgendwie sinnbildlich für einen   
Warnungen   kühlen und verregneten Frühlingsmonat, denn vor dem Wassersegen von oben war man praktisch an keinem   
Gewitter   Tag sicher. Es war der Vorletzte zahlreicher Schütter, die mit ihren Schnee- und Graupelkumpanen einen neuen   
Winter   Stationsrekord an Niederschlag im April fertigten. Außerdem war es genau seit einem Jahr der Erste zu kühle   
Buch   Monat. Der April stemmte sich damit nach seinen Wärmespitzen 2018 und 2020 das dritte Mal in Folge mit einer   
Rekorde   negativen Temperaturabweichung gegen den allgemeinen Erwärmungstrend.        
                         
    Der April begann im Alpenraum mit langsam nachlassenden Tiefdruckeinfluss über Mitteleuropa. Dieser wurde   
    von aufkeimenden Hochdruck über Nordwest- und Nordeuropa abgedrängt. Im Laufe der Karwoche spaltete sich   
    der Hochdruck in Folge eines Trogvorstoßes über Westeuropa in einen westlichen und östlichen Teil auf.   
    Unterhalb der Hochdruckzone über Nord- und Nordosteuropa kam der Alpenraum im Einflussbereich des   
    Tiefdruckkomplexes über dem Mittelmeerraum zu liegen und vor dem Osterfest brachte ein kleiner Tiefwirbel   
    über dem östlichen Mitteleuropa nass-kalte Verhältnisse. Mit der zweiten Dekade wurden die beiden     
    Hochdrucksysteme südostwärts geschoben, da sich bei Island ein kräftiges Tief entwickelte. Die ersten Tage der   
    Osterwoche verliefen dann im Wechsel zwischen milden Vorderseitenlagen und Störungen von Tiefs über den   
    Britischen Inseln. Dabei wurde deren Verlagerung durch stabilen Hochdruck über Skandinavien und Osteuropa   
    ausgebremst, sodass ein Kaltluftvorstoß kurz vor der Monatsmitte über Frankreich in den zentralen     
    Mittelmeerraum auswich. Dem folgte eine Italientiefentwicklung, welche durch eine nordöstliche Verlagerung   
    dem Alpenraum ein markantes flächiges Niederschlagsereignis und regional einen Wintereinbruch brachte. Nach   
    der Monatsmitte ging es unter dem quasi ortsfesten Tiefdruckkomplex über dem zentralen Mittelmeerraum und   
    Südosteuropa unbeständig weiter, während sich von den Azoren über den Ostatlantik, die Britischen Inseln und   
    Skandinavien hinweg bis nach Nordwestrussland eine mächtige Hochdruckzone etablierte. An deren Südflanke   
    stieß zum Schwenk in die dritte Aprildekade ein kleines Höhentief von Nordost- ins nördliche Mitteleuropa vor   
    und prolongierte die recht kühle und schaueranfällige Witterung. In den Tagen danach schloss sich dieses Tief   
    schlussendlich einem Tiefkomplex über den Britischen Inseln an, wodurch die Höhenströmung auf Südwest   
    drehte und der Alpenraum an die milde Vorderseite samt zwischenzeitlichen Hochdruckeinfluss gelangte. Diese   
    war Teil einer breiten Hochdruckzone von Südwest- bis nach Nordosteuropa. Die sonnig-warme Phase dauerte   
    jedoch nicht lange an, da von der angesprochenen Störungszone sich Tiefs über Nord und Ostsee verlagerten   
    und ihre Fronten während der letzten Aprilwoche wiederholt in den Alpenraum lenkten. Dennoch setzten sich in   
    der dritten Monatsdekade allmählich mildere Luftmassen durch. Über die Iberische Halbinsel brach indes die   
    erste massive Hitzewelle des Jahres herein und in Cordoba (Spanien) wurde am 27. April mit 38,8 ° die höchste   
    jemals in Europa gemessene Apriltemperatur erreicht.            
                         
                         
    Von solch abartigen Werten war man in Österreich deutlich entfernt. Erstmals seit 2008 gab es im ganzen Land   
    keinen meteorologischen Sommertag. Der April fiel hierzulande mit einer Abweichung von -1,7 °C zum     
    Referenzmittel 1991-2020 zum dritten Mal in Folge zu kühl aus. Nach den zahlreichen sehr warmen     
    Aprilmonaten, die es seit der Jahrtausendwende gab, wirkten die vergangenen 3 April für manche noch kälter als   
    sie tatsächlich waren. Schon im Vergleich zur Periode 1961-90 zeigte sich mit einer Abweichung von -0,2 °C   
    eine Durchschnittlichkeit des heurigen Aprils. Auf den Bergen lagen die Abweichungen bei -2,2 °C bzw. -0,6 °C.   
    Linderung verschaffte der April den unter Trockenheit leidenden Regionen Österreichs, da es diesmal einen   
    flächigen Überschuss von 76 % regnete und schneite. Es war einer der 10 nassesten April in der Messreihe.   
    Dabei reichten die positiven Abweichungen entlang der Alpennordseite von Vorarlberg bis Niederösterreich   
    sowie im östlichen Flachland von drei Viertel bis zum Dreieinhalbfachen. Ausgenommen hiervon war Nordtirol   
    und die Alpensüdseite. Einzig in Oberkärnten und im Lungau war der April sogar zu trocken. Der feuchteste Ort   
    diesen Monat war Laterns (Vorarlberg) mit 307 l/m². Wenig Gelegenheiten boten sich diesen April für die Sonne.   
    Darum wurde er mit einem Minus von 37 % zum sonnenärmsten April seit 1989 und insgesamt einer der 10   
    trübsten in Österreichs Messgeschichte. Ein bis zwei Drittel weniger Sonne gab es dabei von Vorarlberg bis   
    Niederösterreich. Bis zu einem Drittel kürzer schien die Sonne von Osttirol bis zum Burgenland. In Letzterem   
    befand sich mit 179 Stunden in Andau auch der sonnenscheinreichste Ort der Alpenrepublik.      
                         
    Ein nasser Bruder war der April in Hintersee. Mit einer Niederschlagsmenge von 280,5 l/m² bei einer Abweichung   
    von +148 % stellten wir eine neue April-Bestmarke auf. Bislang war der April 2017 mit 252,5 l/m² der     
    niederschlagsreichste. Unter Einbezug der Daten der Hydrografischen Station Faistenau akkumulierten sich in   
    den Aprilmonaten 1994 (287,6 l/m²). 1980 (308,3 l/m²) sowie 1965 (318,3 l/m²) noch höhere       
    Niederschlagssummen. Die Monatsmenge verteilte sich auf 24 Niederschlagstage (+9 Tage), ebenso eine neue   
    Bestmarke vor den 22 Niederschlagstagen im April 2017.Die größte Tagesmenge fiel mit 48,5 l/m² am 14. April.  
                         
                         
    Diesen April ereignete sich zudem der Auftakt in die Gewittersaison 2023. Am Abend des 23. April zog das erste   
    Wetter mit starkem Regen und etwas Graupel über das Gemeindegebiet.        
                         
    Einen Stationsrekord gab es in der Kategorie des Regens. Hier sammelten sich diesen Monat mit 231 l/m² um   
    138 % mehr als im langjährigen Durchschnitt. Dadurch wurde der alte Bestwert von 214,5 l/m² aus dem Jahr   
    2005 abgelöst. Den regenreichsten Tag gab es mit 33,5 l/m² am 15. April. Es war die siebthöchste Regenmenge   
    eines Apriltages. An Regentagen zählten wir 23, ein Plus von 11 Tagen zugleich ein frisch gebackener     
    Höchststand. Zuvor waren 19 Regentage aus den Aprilmonaten 2003 und 2008 das Maß aller Dinge.    
                         
    Nicht an die Spitze, sondern nur ins Mittelfeld schaffte es die Neuschneesumme, welche mit 28 cm bei einem   
    zarten Überschuss von 6 % sich recht gut an das durchschnittliche Soll hielt. Den Großteil davon schneite es mit   
    21 cm am 14. April. Dies reichte für den Sprung unter die 10 schneereichsten Apriltage. AM selben Tag kehrte   
    die Schneedecke nach gut 2-wöchiger Abstinenz kurzzeitig für 4 Tage ins Tal zurück, um sogleich zu Beginn mit   
    15 cm ihren Höchststand zu markieren. Es gab insgesamt 8 Schneefalltage (+4 Tage), wobei an 3 kein     
    messbarer Neuschnee hinterblieb.                
                         
                         
    Dass Monatsmittel der Temperaturen betrug wie schon im Vorjahr 5,0 °C. Die ersten beiden Aprildekaden waren   
    dabei markant zu frisch, das dritte Drittel schloss auf jahreszeitlichem Normalniveau. Am Ende stand bei einer   
    Abweichung von -1,3 °C zum langjährigen Schnitt der dritte zu kühle April hintereinander. Dies merkte man vor   
    allem anhand der Zahl der kalten Tage, die mit 18 Tagen doppelt so hoch lag als üblich. Die Frosttage traten mit   
    6 (-1 Tag) durchschnittlich oft auf. Es gab keinen Eistag und auch keinen Sommertag (jeweils -1 Tag). Die   
    Maximumtemperatur brachte mit +23,1 °C der 22. April. Den Tiefstwert gab es mit -3,6 °C am 4. April.    
                         
    So wie eine Schwalbe noch keinen Sommer macht, ist ein einziger unterkühlter Monat leider keine     
    Ausgleichsbewegung für Irgendetwas. Als Gedankenspiel: Addiert man die positiven und negativen     
    Abweichungen der letzten 12 Monate, so steht ein Negativhäufchen von 1,7 (aus September 2022 und April   
    2023) einem Plusberg von 22,7 (aus den restlichen 10 Monaten) gegenüber.        
                         
    Quelle: www.zamg.ac.at                
                         
    Links: >> Tagesniederschläge >> Monatsvergleich Schnee >> Klimatage  
      >> Monatsrangliste Niederschlag >> Tagestemperaturen >> Winterstatistik  
      >> Monatsvergleich Regen >> Monatsvergleich Temp. >> Gewitterstatistik  
                         
                         
                         
    Mo, 01.05.23 Vorläufige Winterbilanz 2022/23  
     
                         
    Den Rückblick auf die Wintersaison 2022/23 könnte man eigentlich getrost auf wenige Wochen reduzieren, die   
    sich nicht mit den Attributen Spätherbst oder Frühling hätten abarbeiten lassen. Zu einer mageren     
    Schneeausbeute kamen oftmals noch recht milde Temperaturen, welche nur von Wärmewellen unterbrochen   
    wurden.                     
                         
    Der erste Schneefall- und Schneedeckentag des Winters fiel wie schon im Jahr zuvor auf den 4.November und   
    damit inmitten des bislang wärmsten Herbstes unserer Messreihe. Die folgenden Wochen stempelten das   
    Ereignis allerdings als frühe Expositur ab, da auch Ende November und Anfang Dezember kein richtiger     
    Winterstart zustande kam.                 
                         
    Erst mit dem Nikolaus ging es in eine adventlich-winterliche Phase, die abrupt mit der pünktlichen Einkehr des   
    Weihnachtstauwetters endete. Dieses wuchs sich mit neuen Dekadenrekorden für das letzte Dezemberdrittel   
    und das erste Jännerdrittel zu einem wahrlichen Frühlingseinbruch aus, welcher keine Neuschneefälle mehr   
    zuließ. Damit verschwand auch die Schneedecke bis zu vier Wochen lang gänzlich aus dem Tal.    
                         
    In der zweiten Jännerhälfte schaffte der Winter mit dem größten Tagesschneefall von 31 cm am 21. Jänner seine   
    Rückkehr. Tags darauf erreichte die Schneedecke mit mageren 50 cm ihren Höchststand.       
                         
    Der Februar konnte mit der besten Monatsmenge an Neuschnee von 97 cm das abermalige Abschmelzen der   
    Schneedecke im gesamten Talbereich hinaus zögern und es blieb der einzige Monat im Winter, an dem an allen   
    Tagen an unserer Station eine geschlossene Schneedecke auftrat.          
                         
    Die erneut deutlich zu warme Witterung im März brachte dann doch alsbald den kompletten Rückzug der     
    Schneedecke aus dem Gemeindegebiet. Anschließend kehrte diese nur mehr temporär bei entsprechenden   
    Schneefällen zurück.                  
                         
    Den letzten Schneedeckentag gab es am 17. April. Am 25. April schneite es nochmals, allerdings ohne     
    messbare Neuschneemenge.                
                         
    Die Anzahl der Schneefalltage belief sich diesen Winter auf 45, ein Minus von 12 Tagen. AM häufigsten schneite   
    es dabei mit 11 Tagen im Jänner. April und Dezember hatten 8 Schneefalltage, Februar und März jeweils 7 und   
    der November 4.                  
                         
    An Neuschnee summierte sich im Winter 2022/23 eine Menge von 333,5 cm. Bei einer Abweichung von -41 %   
    war es seit Messbeginn 1988 der sechst schneeärmste Winter in Hintersee. Zuletzt unterboten vom Winter   
    2019/20 mit 227,5 cm. Es gab in allen Monaten teils massive Einbußen bei der Neuschneemenge. Die     
    Rückgänge lagen zwischen 21 und 75 %. Einzig der April konnte mit +6 % einen kleinen relativen Zugewinn   
    verzeichnen. Auch diesen Winter setzte sich der Absturz in Februar und März nahtlos fort. 9 der letzten 10 Feber   
    bzw. 12 der letzten 13 März konnten ihr langjähriges Soll nicht mehr erreichen.        
                         
    Durch die Bank im Plus waren die Temperaturen. Zum zweiten Mal nach dem Winter 2019/20 gab es in einem   
    meteorologischen Wintermonat (Dezember bis Februar) keine negative Monatsmitteltemperatur. Der Mittelwert   
    betrug für den klimatologischen Winter 2022/23 +0,7 °C bei einer Abweichung von +2,4 °C. Es war hinter den   
    Wintern 2015/16 (Mittel: +1,4 °C) und 2019/20 (Mittel: +1,2 °C) der zugleich mit dem Winter 2013/14 drittwärmste   
    Winter unserer Messreihe. Erweitert um die Monate November und März schob sich der Winter 2022/23 mit   
    einem Mittel von +2,2 °C bei gleicher Abweichung sogar auf den 2. Platz nach vorne. Geschlagen nur vom   
    Winter 2015/16 (Mittel: +2,5 °C), gefolgt vom Winter 2019/20 (Mittel_: +2,1 °C).         
                         
    Das Ausbleiben von Kälte zeigte sich ebenso anhand der Eis- und Frosttage. Die Zahl der Frosttage erreichte mit   
    80 den zweitniedrigsten Wert hinter dem Winter 2015/16 (75 Frosttage). An Eistagen gab es mit 14 die     
    viertwenigsten unserer Messreihe. Zu einem durchschnittlichen Winter fehlten somit 20 Eistage und 39     
    Frosttage. Die tiefste Temperatur trat mit -12,6 °C am 13. Dezember auf.        
                         
    Die Kombination aus wenig Neuschnee und hohen Temperaturen brachte eine schwierige Gemengelage für die   
    Schneedecke. Die Zeitspanne vom ersten bis zum letzten Auftreten hielt sich zwar durchaus an das hierzulande   
    Gängige, allerdings erlebte die Anzahl der Tage mit geschlossener Schneedecke einen enormen Einbruch um   
    ein Drittel zum langjährigen Schnitt. 89 Schneedeckentage bedeuteten bei einer Abweichung von -42 Tagen   
    einen neuen Negativrekord an unserer Station. Zuvor hatte der Winter 2015/16 mit 94 Schneedeckentagen die   
    rote Laterne umhängen.                
                         
    Links: >> Wintervergleich Neuschnee >> Wintervergleich Temp. >> Winterstatistik  
                         
                         
                         
    So, 16.04.23 Frühjahrsschnee vorm weißen Sonntag  
     
                         
    So, 16.04.23 Frühjahrsschnee vorm weißen Sonntag            
                         
    War der heurige Winter bisher ziemlich schwach auf der Brust, so stellte sich in den letzten Tagen eine für Mitte   
    April durchaus kühle und schneereiche Wetterlage ein. Diese brachte unserem Dorf rechtzeitig vor dem weißen   
    Sonntag, dem ersten Sonntag nach dem Osterfest, eine ordentliche Portion Neuschnee ins Tal und auf die   
    Berge. Die Schneedecke kehrte nach über 2 Wochen Abstinenz wieder ins Tal retour. Dabei schafften Freitag   
    und Samstag mit ihren Neuschnee- bzw. Regenmengen sogar den Sprung in die jeweiligen Aprilbestenlisten.  
                         
                         
    Wetterlage                  
                         
    Den Ausgangspunkt für das vergangene Ereignis markierte ein Tief über den Britischen Inseln, das am Weg über   
    der Nordsee von Hochdruck über Skandinavien und Osteuropa ausgebremst wurde. Die vorgelagerte Warmfront   
    erreichte den Alpenraum wenig wetteraktiv am Mittwoch.             
                         
    Zugleich kam der nach Westeuropa hereinschwenkende Trog ebenso nur mehr langsam ostwärts voran und die   
    in ihm befindliche Kaltluft wich über Frankreich südwärts in den zentralen Mittelmeerraum aus. Aufgrund dessen   
    entwickelte sich dort am Donnerstag ein Ablegertief, das auf den Namen „Rudolf“ getauft wurde.    
                         
    In der Nacht zu Donnerstag erreichte auch die Kaltfront des Nordseetiefs mit dem nördlichen Trogteil die     
    Alpennordseite und brachte dort neben Abkühlung auch etwas Niederschlag.        
                         
    Während dessen formierte sich am Donnerstag Tief „Rudolf“ über Oberitalien und zog südlich der Alpen ostwärts   
    auf den Balkan. An der Vorderseite des Tiefs wurde nun feuchte Luft von der Adria an die Alpensüdseite     
    gesteuert und es kam dort zu markanten Niederschlägen.            
                         
                         
   
   
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
        Bild: Großwetterlage zu Donnerstagmitternacht        
                         
                         
    Am Freitag umwanderte das Tief schließlich die Ostalpen, indem es via Ungarn zu den Beskiden zog. In weiterer   
    Folge schlug das Tief eine retrograde Verlagerung ein und schob sich in Richtung Tschechien, wo es am   
    Samstag ankam. Demnach veränderte sich auch der Schwerpunkt der Niederschläge von der Alpensüdseite erst   
    nach Ostösterreich und schlussendlich weiter in den Norden des Landes, insbesondere aber an die östliche   
    Alpennordseite und das Alpenvorland.              
                         
                         
   
   
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
        Bild: Wetterlage in Mitteleuropa zu Freitagmittag        
                         
                         
    Hinterdrein wiederholte sich der Abtropfprozess über Frankreich und es bildete sich über dem zentralen     
    Mittelmeer ein weiteres Ablegertief aus, welches sich über Mittelitalien positionierte und mit dem Druckminimum   
    nördlich der Ostalpen ein dipolares Tiefdrucksystem ausbildete.          
                         
    In der Nacht zu Sonntag nahm der nördliche Tiefkern unter Abschwächung seinen Standort im polnisch-    
    tschechischen Grenzgebiet ein. Das Niederschlagsgebiet verlagerte sich damit weiter nach Westösterreich.  
                         
                         
    Regen und Schnee machen die Runde              
                         
    Vor allem für den osten Österreichs war das Ereignis nach monatelanger Trockenheit ein Segen, denn es fiel   
    flächiger Niederschlag in größeren Mengen. Verbreitet regnete und schneite es in Österreich zwischen 40 und   
    70 l/m². Regional kamen auch bis zu 100 l/m² zusammen. Lokal summierten sich im Osten Österreichs 48-  
    stündige Mengen, die an einigen Stationen zu den 10 höchsten der dortigen Messreihe zählten. Ansonsten fielen   
    die Niederschlagsmengen für einen April auch relativ hoch aus. Einschränkend sei jedoch erwähnt, dass im April   
    kräftige Niederschlagsereignisse selten vorkommen und die durchschnittliche Monatsmenge auf der niedrigeren   
    Seite ist.                    
                         
    Weiters noch anzuführen war die tiefe Schneefallgrenze, die zum Beispiel in Teilen Nordösterreichs bis auf etwa   
    300 m absank. Je nach Niederschlagsintensität kehrte der Winter mit einer Schneedecke zumindest kurzzeitig in   
    Lagen über 600-800 m ins Land zurück. Auf den Bergen gab es mitunter massig Neuschnee.      
                         
                         
    Verspäteter Osterwinter                
                         
    Nach einem, durch die Warmfront, milden und nicht ganz beständigen Mittwoch, setzte in der Folgenacht     
    aufgrund der ankommenden Kaltfront an der Alpennordseite Regen ein. Dieser fand am Donnerstag tagsüber in   
    Schauern seine Fortsetzung, wobei mit der Abkühlung in der Höhe sich bereits in höheren Tallagen erste   
    Schneeflocken in die Schauer mischten.              
                         
    Die Temperatur in rund 1.500 m lag am Donnerstagabend bei -2 °C und sank bis Freitagmorgen auf -3,5 °C.   
    Dies bewirkte ebenso ein Absinken der Schneefallgrenze. Mit dem sich verstärkenden Niederschlag ging in   
    Hintersee nach einem kurzen Schneeregenschauer Donnerstagvormittag der Regen am späten Nachmittag   
    erneut in Schneeregen und am Abend schlussendlich in nassen Schneefall über.        
                         
    In der Nacht auf Freitag und am Freitagvormittag schneite es bei Temperaturen an unserer Station um 1 °C teils   
    kräftig weiter. Bis Mittag summierten sich 21 cm Neuschnee. IN der zweiten Tageshälfte gab es durch eine zarte   
    Milderung wieder den Übergang erst in sehr nassen Schneefall und schließlich in Schneeregen. Dieser war so   
    feucht, dass er sogleich taute und kein messbarer Neuschnee mehr hinzukam. Bis zum Abend akkumulierte sich   
    eine Niederschlagsmenge von 48,5 l/m² bei Temperaturen zwischen 0,8 und 2,8 °C.      
                         
    Bis Freitagabend stieg die Temperatur in 1.500 m auf rund -2 °C an und der meist mit mäßiger Intensität fallende   
    Niederschlag wandelte sich freitagabends nur kurz wieder in nassen Schneefall, welcher neuerlich 1,5 cm   
    Neuschnee hinterließ. Im Anschluss ging es am Samstag mit einem Wechselspiel zwischen Schneeregen und   
    Regen weiter, sodass sich bis zum abendlichen Messtermin weitere 33,5 l/m² bei Temperaturen zwischen 1,4   
    und 4,4 °C ansammelten.                
                         
                         
    Zweimal in die ersten zehn                
                         
    Das vergangene Ereignis schaffte das Kunststück Platzierungen unter den 10 größten Regen- und Schneefällen   
    unserer Messreihe im April zu erreichen.              
                         
    Die 21 cm Neuschnee vom 14. April waren genau die zehnthöchste Schneemenge, die es an unserer Station   
    bisher an einem Apriltag schneite. Mehr rieselte zuletzt vor gut einem Jahr vom Himmel. Der Bestwert verblieb   
    aber beim 12. April 1994 mit 30 cm. Dennoch ist eine derartige Neuschneemenge so spät in einer Wintersaison   
    hervorzuheben, denn mehr Neuschnee zu einem späteren Termin gab es in unserer Messgeschichte nur drei   
    Mal (1995, 1997, 2017).                
                         
    Die 33,5 l/m² an Regen und Schneeregen vom 15. April erklommen sogar den 7. Platz. Zuletzt mehr an     
    flüssigem Niederschlag gab es vor vier Jahren. Rekordhalter ist hier weiterhin der 6. April 2005 mit 98 l/m². Für   
    April war die damalige Menge ein absoluter Ausreißer.            
                         
                         
    Frühjahrsschnee bis in die Täler              
                         
    Der Freitag brachte in seiner ersten Tageshälfte winterliche Grüße im Norden Salzburgs bis weit hinunter. Mit   
    kräftigem Niederschlag drückte es die Schneefallgrenze bei windschwachen Verhältnissen vorübergehend   
    gegen 600 m hinab, ab wo sich eine zaghafte Nassschneedecke ausbilden konnte. Schneeregen oder einen   
    kurzen Nassschneeschauer gab es sogar bis in die Stadt Salzburg, jedoch ohne dort am Boden wirklich Spuren   
    zu hinterlassen.                  
                         
    Die Temperaturen bewegten sich in der Landeshauptstadt zwischen für April kalten 1,1 und 4,8 °C. In Mattsee   
    lagen die Temperaturen zwischen 1,1 und 5,5 °C. In Abtenau war dies bei Werten zwischen 0,5 und 3,9 °C der   
    Fall und im benachbarten St. Wolfgang zwischen 0,5 und 4,4 °C.           
                         
    Am 1.114 m hohen Kolomansberg ging das Thermometer zwischen -2,1 und 0,5 °C hin und her. Am Zwölferhorn   
    (1.522 m) schwankten die Temperaturen zwischen -3,5 und -1,7 °C, am Feuerkogel (1.618 m) zwischen -3,9 und   
    -2,1 °C. Richtig frostig war es dagegen auf der Rudolfshütte (2.304 m) bei Werten zwischen -8 und -5,5 °C sowie   
    am Sonnblick (3.105 m) bei -12,1 bis -9,9 °C.              
                         
    Durch den Kaltluftvorstoß fiel in Höhen über 1.000 m der gesamte Niederschlag zwischen Donnerstag und   
    Samstag als Neuschnee, sodass dieses Ereignis für die heimischen Berge einer der besten Schneebringer des   
    gesamten Winters war. Am Freitag stieg damit die Lawinengefahr kurzzeitig auf die Warnstufe 4 an.    
                         
    Notiz am Rande: Der 14. April war mit seinen 21 cm Neuschnee sogar das viertbeste Schneefallereignis des   
Links:   ganzen heurigen Winters, was mit einer solchen Menge eigentlich nicht drinnen sein sollte.       
                         
    Quellen: wetter.orf.at/, salzburg.orf.at, www.austrowetter.at, www.uwz.at, www.wetterzentrale.de, www.12erhorn.at  
                         
    Links: >> Tagesniederschläge >> Tagestemperaturen >> Winterstatistik  
                         
                         
                         
    So, 02.04.23 Rückblick März: Der Frühling hat es eilig  
     
                         
    + 177,5 l/m² Niederschlag                
    + 3,9 °C mittlere Temperatur                
    + Zweitfrühester 20er                  
    + 16 Schneedeckentage                
                         
    Der dritte Monat des Jahres setzte die „Tradition“ seiner Vorgänger fort und war seiner Zeit voraus. Witterung   
    und Temperaturen passten eigentlich gut zu einem typischen April, machten den heurigen März demnach aber   
    zu einem sehr milden und angemessen feuchten Kumpan. Nachdem Totalausfall beim Neuschnee im letzten   
    Jahr gab es diesmal wieder etwas Weiß, allerdings fand auch die Reihe schneearmer Märzmonate eine     
    zweifelhafte Fortführung. Unterbrochen durch zaghafte Spätwintergrüße zog der Frühling mit dem Erwachen der   
    Natur heuer verhältnismäßig früh ins Land.              
                         
    Der erste meteorologische Frühlingsmonat begann in Mitteleuropa zwischen Hochdruck über dem Ostatlantik   
    und Tiefdruck über Nord-/Nordosteuropa, der vorübergehend seinen Einfluss bis zum Alpenraum ausweiten   
    konnte. Mitte der ersten Dekade meldete sich die atlantische Frontalzone zurück und von den Britischen Inseln   
    her übernahm ein Sturmtief mit Randtiefs über Mitteleuropa das Kommando. Mit dem Dekadenwechsel     
    schwenkte kurzer Zwischenhochdruck durch, ehe sich von den Britischen Inseln abermals Tiefdruck ins     
    Geschehen einmischte. Das wechselhafte Wetter sorgte außerdem für ein rasches Hin und Her zwischen   
    spätwinterlichen und frühlingshaften Abschnitten. Wobei Letztere die Oberhand behielten, denn die Frontalzone   
    zog sich zur Monatsmitte mehr nach Norden zurück und verlief vom Nordostatlantik über Skandinavien bis   
    Russland. Demnach blieben für Mitteleuropa neben schwachen Störungszonen zusehends sehr milde bis warme   
    Tiefvorderseiten übrig, die von Hochdruck aus Südwest bis West gestützt wurden. Zur Mitte des Schlussdrittels   
    griff die Frontalzone wieder ein Stück weiter nach Süden aus und ein Tief von den Britischen Inseln wanderte in   
    Richtung nördliches Mitteleuropa. Hinterdrein kam es nochmals zu einem Spätwintergruß, ehe sich mit den   
    Störungen neuer Tiefs über Nordwesteuropa eine baldige Milderung samt Niederschlägen einstellte, die den   
    März ausklingen ließ.                  
                         
    In Österreich überwogen schlussendlich im März die milden Wetterlagen und ließen einen anfangs     
    ausgeglichenen März mit einer Abweichung von +1,5 °C zum Referenzmittel 1991-2020 markant zu mild     
    ausfallen. Der März 2023 landete damit auf Platz 14 der 257-jährigen Messreihe. Im Vergleich zur Periode 1961-  
    90 betrug die Abweichung +2,8 °C. Auf den Bergen lag die Abweichung bei +1,4 °C bzw. +2,7 °C. Hier war es   
    der 19. Wärmste März der Messgeschichte. Beim Niederschlag gab es ein deutliches Gefälle innerhalb     
    Österreichs, das gemittelt um 23 % weniger an Niederschlag erhielt. Dabei waren die Mengen von Vorarlberg bis   
    ins Südburgenland großteils ausgeglichen. Lokal, wie im Tiroler Oberland und Osttirol, summierten sich sogar   
    Überschüsse bis zu vier Fünftel. Viel anders sah es im Norden und Osten des Landes aus. Von Oberösterreich   
    bis ins Nordburgenland fehlten ein bis vier Fünftel des normalen Niederschlags, wobei es im Mühlviertel und im   
    Salzkammergut Ausreißer nach oben gab mit einer durchschnittlichen Bilanz. Der nasseste Ort im März war   
    Schröcken (Vorarlberg) mit 222 l/m². Den sonnenreichsten Platz gab es mit 190 Sonnenstunden in Dellach   
    (Kärnten). Bundesweit lag die Sonnenscheinbilanz 7 % unter dem Normal. Ein durchschnittlicher Osten stand   
    hier einem defizitären Westen gegenüber. Lokal zeigten sich dabei auch Rückgänge um ein gutes Drittel wie   
    etwa in der Stadt Salzburg mit -35 % (91 Stunden) oder auf der Loferer Alm mit -36 % (96 Stunden), welche zu   
    den relativ sonnenärmsten Orten in Österreich gehörten.            
                         
    Hintersee konnte nach einem sehr trockenen März im Vorjahr diesmal wieder besser punkten und mit einer   
    Niederschlagsmenge von 177,5 l/m² bei einem Plus von 23 % abschließen. Feuchter war der März zuletzt vor 2   
    Jahren (209 l/m²). Den meisten Niederschlag an einem Tag gab es durch Regen und Schnee am 27. März mit 37   
    l/m². Es war einer von insgesamt 17 Niederschlagstagen (+3 Tage). Dem gegenüber stand eine niederschlagsfreie Periode von 8 Tagen, die sich vom 28. Februar bis zum 7. März ereignete.   
                         
    An Regen summierten sich im März durchschnittliche 135 l/m² bei einer Abweichung von +3 %. Es war der   
    regenreichste März seit 2019 (173,5 l/m²). Die größte Tagesmenge regnete es am 14. März mit 27 l/m². Die   
    Monatssumme verteilte sich auf 13 Regentage (+3 Tage).            
                         
    Schnee fiel im heurigen März an zumindest 7 Tagen (-2 Tage). Dabei akkumulierte sich eine Neuschneemenge   
    von 50,5 cm, was ein sattes Minus von 51 % zum langjährigen Schnitt bedeutete. Mit der Ausnahme von 2021   
    (225 cm) waren nun 12 der 13 vergangenen Märzmonate unterdurchschnittlich verschneit. Die höchste     
    Tagesmenge an Neuschnee gab es mit 16 cm am 27. März.          
                         
    Die ohnehin dünne Schneedecke aus dem Februar konnte aufgrund des mangelnden Nachschubs an     
    Neuschnee der zusehends milden Witterung im März nicht mehr standhalten und zog sich schon in der ersten   
    Monatsdekade in weiten Teilen aus dem Tal zurück. Folgende Schneefälle brachten nur mehr eine temporäre   
    Wiederkehr einer geschlossenen Schneedecke, die damit ein typisches Verhalten für April zeigte. An unserem   
    Beobachtungspunkt verzeichneten wir noch 16 Tage mit geschlossener Schneedecke. Durchschnittlich sollten   
    es im März noch 27 sein. Eine geringere Zahl an Schneedeckentagen gab es im März 2020 (10 Tage) und im   
    März 2014 (14 Tage). Die höchste Schneebedeckung gab es bereits am 1. März mit 18 cm.      
                         
    In Opposition zu den Rückgängen bei den winterlichen Parametern standen die im Monatsverlauf größer     
    werdenden positiven Abweichungen bei den Temperaturen. Die zweite und dritte Märzdekade hatten     
    temperaturmäßig und auch vom Landschaftsbild her schon viel mehr mit einem April zu tun als mit einem März.   
    In Hintersee war es mit einer Mitteltemperatur von +3,9 °C bei einer Abweichung von +2,2 °C der drittwärmste   
    März unserer Messreihe. Die beiden Spitzenreiter aus 2017 (Mittel: +4,8 °C) und 2014 (+4,6°C) waren zwar   
    außer Reichweite, der Vorsprung zu den weiteren Plätzen aber durchaus beachtlich. Es gab keinen Eistag mehr   
    (-2 Tage) und eine unterdurchschnittliche Anzahl an Frosttagen (16 Tage, -3 Tage) sowie kalten Tagen (17   
    Tage, -3 Tage). Am tiefsten sank das Thermometer mit -5,7 °C am 1. März. Am 23. März zeigte das Quecksilber   
    mit +20,3 °C den höchsten Wert in diesem Monat und zugleich den viertwärmsten Märztag unserer Messreihe.   
    Nur am 21. März 2014 ereignete sich außerdem noch früher ein Tag mit zumindest 20 Grad. AM 24. März   
    registrierten wir zudem mit einem Minimum von +6,1 °C den mildesten Tiefstwert eines Märztages in unserer   
    Messreihe. Der 23. Und der 25. März schafften hier ebenso noch Einträge unter den zehn mildesten Märzminima.  
                         
    Quelle: www.zamg.ac.at                
                         
    Links: >> Tagesniederschläge >> Monatsvergleich Schnee >> Klimatage  
      >> Monatsrangliste Niederschlag >> Tagestemperaturen >> Winterstatistik  
      >> Monatsvergleich Regen >> Monatsvergleich Temp.    
                         
                         
                         
    Sa, 25.03.23 Zweitfrühester 20er und höchstes Märzminimum  
     
                         
    Die derzeit für März recht warme Witterung hat nicht nur den Schnee bereits sehr früh aus dem Tal getrieben,   
    sondern dieser Tage auch für ungewöhnlich hohe Temperaturen gesorgt. Von Dienstag bis Freitag erreichten die   
    Temperaturen in Hintersee Höchstwerte von 15 bis 20 Grad. Dazu sanken die Minima nur mehr in den mittleren   
    einstelligen Bereich ab. Im Allgemeinen Werte, die für Ende April oder Anfang Mai typisch in unserem Ort wären.  
                         
                         
                         
    Wetterlage                  
                         
    Für die frühlingshafte Witterung sorgte die Zufuhr sehr milder bis warmer Luft aus südwestlicher Richtung. Zum   
    Höhepunkt am Donnerstag befand sich der Alpenraum an der Vorderseite eines, in mehrere Drehzentren   
    aufgeteilten, Tiefdruckkomplexes zwischen Schottland und Südschweden namens „Hilmar“.      
                         
    Die Warmluftadvektion stützte bei uns Hochdruck, in der die schon kräftige Märzsonne trotz einiger dünner,   
    hohen Wolkenfeldern die Luft hierzulande gut aufheizen konnte. Hinzu kamen Föhneffekte durch die     
    südwestliche Höhenströmung.                
                         
    Erst am Freitag wurde die Bewölkung mit der langsamen Südostverlagerung des Tiefkomplexes dichter und die   
    über dem mittleren Deutschland wartende Kaltfront bekam wieder mehr Schub in Richtung der Alpennordseite.   
    Die föhnige Strömung gab schließlich den Geist auf und die Front erreichte gegen Abend unser Land. Jedoch   
    war auch mit dem Frontdurchgang keine markante Abkühlung auf jahreszeitliches Niveau drinnen.    
                         
                         
    Zweitfrühester 20er                 
                         
    Das Erreichen der 20-Grad-Marke kommt generell im März nicht allzu häufig vor. In den letzten 6 Jahrzehnten   
    traten in unserem Tal lediglich 9 Märztage mit 20 Grad oder mehr auf, wie sich anhand der Daten der     
    Hydrografischen Station in Faistenau zeigte. In Hintersee war es in unserer Messreihe erst der vierte 20er in   
    einem März.                  
                         
    Dabei musste man bisher immer auf das letzte Monatsdrittel warten, die ersten beiden Märzdekaden brachten   
    sogar noch keinen einzigen 20er.                 
                         
    Am frühesten diese Marke übersprangen wir am 21. März 2014 mit 21,7 °C. Heuer war es dann am 23. März mit   
    20,3 °C soweit. Es war damit der zweitfrüheste 20er und zugleich der viertwärmste Märztag in der Hinterseer   
    Messreihe. Zuvor hatte der Mittwoch mit einem maximum von ^18,2 °C schon an den März-Top-Ten gekratzt.   
    Der Dienstag (15,1 °C) und der Freitag (16,8 °C) brauchten sich aber ebenso nicht zu verstecken.    
                         
    Der absolute Temperaturrekord für März mit 22,8 °C vom 31. März 2016 und 2017 war aber außer Reichweite. 9   
    der 10 Märzmaxima traten seit 2014 auf.              
                         
    Unter Einbeziehung der Faistenauer Daten rutschte der heurige 20er nur einen Platz nach hinten, da es am 22.   
    März 1990 mit ebenfalls 20,3 °C noch einen Tag früher einen Zwanziger gab. Dahinter folgte der 24. März 1977   
    mit 21,0 °C.                  
                         
                         
    Frühlingshaftes Salzburg und Österreich              
                         
    Nicht nur in Hintersee, auch andere Orte in Salzburg übertrafen am Donnerstag die 20-Grad-Marke. Spitzenreiter   
    war Bischofshofen mit 21,6 °C vor der Stadt Salzburg mit 20,7 °C und St. Johann mit 20,6 °C. Dahinter folgten   
    Bad Hofgastein mit 20,0 °C sowie Mattsee und das benachbarte St. Wolfgang in Oberösterreich mit 19,9 °C. In   
    Salzburg kamen alle Talstationen, selbst jene im Lungau, über 17 Grad. Am Kolomansberg wurden ebenfalls   
    noch sehr milde 15,6 °C gemessen, auf der Rudolfshütte immerhin 6,6 °C. Die 0-Grad-Grenze lag über 3.000 m   
    am Hohen Sonnblick, der genau den Gefrierpunkt als Höchstwert erreichte.        
                         
    Bundesweit war es in Ranshofen (Oberösterreich) mit 24,1 °C am wärmsten, gefolgt von Krems und Langenlois   
    mit jeweils 23,5 °C sowie Tulln mit 23,3 °C (alle Niederösterreich).          
                         
                         
    Mildestes Märzminimum                
                         
    Die Kaltfront am Freitag vermochte neben teils kräftigen Regenschauern am Abend, die 14,5 l/m² ergaben, keine   
    wirkliche Abkühlung herbei zu bringen. Gegenteilig sorgte der auffrischende Westwind in der folgenden Nacht   
    und auch am Samstag für eher mildes Wetter.              
                         
    Die Heimatstation verzeichnete am Freitag mit einem Tagestiefstwert von 6,1 °C das bislang höchste Minimum   
    eines Märztages in unserer Messreihe. Zuvor blieb es am 19. März 2014 mit 5,3 °C am lauesten.    
                         
    Auf den geteilt dritten Platz reihte sich der Samstag mit einem Minimum von 5,1 °C ein, welche es am 30. März   
    2017 schon einmal gab. Auf Rang 7 schaffte es der Donnerstag mit einem Tiefstwert von 4,8 °C.    
                         
    9 der 10 mildesten Tagesminima im März traten damit seit 2014 auf.          
                         
    Quelle: wetter.orf.at, www.austrowetter.at              
                         
    Links: >> Tagesniederschläge >> Tagestemperaturen    
                         
                         
                         
    Do, 23.03.23 Weltwettertag in der Schneeheimat  
     
                         
    Der Welttag der Meteorologie findet jedes Jahr am 23. März statt. Er erinnert an die Gründung der     
    Weltorganisation für Meteorologie (WMO) am 23. März 1950, die ein Teil der Vereinten Nationen (UNO) ist.   
    Damals begann eine weltweite Zusammenarbeit der Nationen, um nach einheitlichen Kriterien Wetter zu messen   
    und hochwertige Prognosen und Warnungen zu erstellen. Österreich ist seit 1955 Mitglied in der WMO und dort   
    durch die GeoSphere Austria (vormals ZAMG) vertreten.            
                         
    Die Wurzeln der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) liegen in Österreich. 1873 wurde in Wien beim ersten   
    Internationalen Meteorologischen Kongress beschlossen, eine Internationale Meteorologische Organisation   
    (IMO) zu gründen, um die weltweite Zusammenarbeit zu fördern. Aus dieser Organisation wurde einige Jahre   
    später die Weltorganisation für Meteorologie (WMO).            
                         
    Ein Stück jünger ist die Geschichte der Wetterstation Hintersee, einer kleinen privaten Station zur     
    Wetterbeobachtung und Ereignisdokumentation sowie Kleinklimaforschung in einer der niederschlagsreichsten   
    Regionen Österreichs.                
                         
    Bestehend seit dem 6. September 1996, feierte die Wetterstation Hintersee demnach vor zwei Jahren ihr 25-  
    jähriges Jubiläum. Aus diesem Anlass erschien im letzten Herbst das Buch „SCHNEEHEIMAT – Von groben   
    Wettern im kleinen Dorf“, indem ausführlich von den spannendsten Wetterereignissen dieser Zeit und den ersten   
    Erkenntnissen der Kleinklimaforschung aus einer der schneereichsten Gemeinden des Landes erzählt wird.  
                         
    Dabei zeigt sich der Autor und Hobbymeteorologe, Franz Kloiber, als Chronist von lokalen und überregionalen   
    Naturkapriolen wie Hochwasser und Trockenheit, Stürmen, Kälte- und Hitzewellen, Starkschneefällen sowie           
    heftigen Gewittern. Kloiber verwebt das historische Erdklima mit dem Heute des Kleinods am Rande des   
    Salzkammergutes und spannt den Bogen bis in die Zukunft seiner Flachgauer Schneeheimat.    
                         
    Weitere Informationen zum Buch gibt es links im Menü unter Buch.          
                         
    Bestellungen sind ganz einfach per Mail an office@wetter-hintersee.at möglich.        
                         
    Außerdem gibt es das Buch im Dorfhäusl Hintersee am Gemeindeplatz zu kaufen.      
                         
    Quelle: www.zamg.ac.at                
                         
                         
                         
    So, 05.03.23 TV-Doppel der Wetterstation Hintersee  
     
                         
    In der vergangenen Woche durften sich die Protagonisten der Wetterstation Hintersee über zwei Fernsehauftritte   
    freuen. Servus TV brachte am Dienstag ein Portrait der Wetterstation und tags darauf lief spätabends im ZDF   
    eine Dokumentation, bei dem es ein Kurzgastspiel gab.            
                         
                         
    Der blinde Wetterfrosch                
                         
    „Das Wetter bestimmt unseren Alltag. Jeden Tag fragen wir uns, was ziehen wir an, oder brauchen wir einen   
    Regenschutz. Für Franz Kloiber ist das Wettergeschehen wirklich sein Lebensthema, denn er betreibt     
    Klimaforschung in einer kleinen Gemeinde. Dabei sammelt er mehrmals täglich zahlreiche Daten. Doch für ihn ist   
    das nicht gerade einfach. Denn Franz Kloiber kann sich auf all seine Sinne verlassen – bis auf das Sehen.“  
                         
                         
    So moderierte Claudia Maxones den knapp 5-minütigen Beitrag auf Servus TV an. Ausgestrahlt wurde er im   
    Rahmen der Sendung Servus am Abend am 28. Februar um 18:05 Uhr auf dem österreichischen Privatsender.  
                         
    Die Dreharbeiten erfolgten an einem Nachmittag drei Wochen zuvor bei bestem Winterwetter.    
                         
                         
    Alpendämmerung - Skiurlaub zwischen Luxus und Klimakrise          
                         
    „Schrumpfende Neuschneemengen und stetig steigende Temperaturen drängen den Ski-Tourismus, auf     
    klimaneutrale Konzepte umzusteigen. In Gaissau-Hintersee, einem kleinen Dorf im Salzburger Land, sind die   
    Folgen des Klimawandels nicht zu verkennen. Die acht Lifte des Skigebietes stehen still, Betriebe müssen   
    schließen. Wirtschaftlich und moralisch steht der Ski-Tourismus vor einem Umbruch: Nachhaltige Konzepte wie   
    der Einsatz von Wasserstoff anstelle von Diesel gewinnen immer mehr an Zuwachs. Doch die fehlende     
    Infrastruktur und höhere Preise verlangsamen diesen Prozess. Gleichzeitig sinkt die Zahl der schneesicheren   
    Ski-Gebiete in Österreich. Es wird auf Ganzjahreskonzepte gesetzt - egal, ob mit oder ohne Schnee. Die ZDF-  
    Korrespondenten Britta Hilpert und Wolf-Christian Ulrich schauen sich die Lage vor Ort an.“      
                         
    Der Lokalaugenschein des ZDF-Teams in Hintersee fand beim internationalen Schlittenhunderennen am 11.   
    Februar statt. Für die Dokumentation mit dem Titel Alpendämmerung – Skiurlaub zwischen Luxus und Klimakrise   
    der Sendereihe Auslandsjournal wurden der heimische Hotelier und Gastronom Albert Ebner sowie die hiesigen   
    Wetterfrösche zum Interview gebeten.               
                         
    Die Erstausstrahlung der Dokumentation Flimmerte in der Nacht von 1. Auf 2. März um 0:50 Uhr über alle TV-  
    Geräte, die zu dieser späten Stunde noch das ZDF gewählt hatten. Eine ausführliche, 3-teilige Variante der Doku   
    wurde anschließend im Internet verfügbar gemacht.            
                         
    Ein herzlicher Dank gilt den beteiligten Personen und den TV-Stationen für ihr Interesse!      
                         
    Zusammenschnitte der Beiträge sind unter den folgenden Links abrufbar.        
                         
    Quellen: www.servustv.com, www.zdf.de              
                         
    Links: >> Video: Servus am Abend (Ausschnitt)    
      >> Video: ZDF-Auslandsjournal-Doku "Alpendämmerung" (Ausschnitt)        
                         
                         
                         
    Do, 02.03.23 Vor 15 Jahren: Das Orkandoppel Emma und Fee  
     
                         
    Die Schneisen und Kahlflächen, die „Kyrill“ 2007 hinterlassen hatte, waren noch frisch und für jeden sichtbar, als   
    die Saison der wilden Winde ein Jahr später ihre Fortsetzung fand.           
                         
    Am 28. Februar 2008 formierte sich das nächste flächige Windereignis nach „Kyrill“ auf der Frontalzone bei   
    Neufundland am nördlichen Atlantik. Bis zum 1. März traf der Wirbel, der auf den Namen „Emma“ getauft wurde,   
    bei den Britischen Inseln ein und verlagerte sich in Folge langsam auf die Norwegische See. dabei bildete sich   
    bei Schweden ein zweiter Tiefkern aus, sodass „Emma“ bei gemäßigter Ostverlagerung als dipolares Orkantief   
    fungierte, dessen Kaltfront in den frühen Stunden des 1. März sich über dem Ärmelkanal und dem nördlichen   
    Mitteleuropa befand. Bis zur Mittagszeit schob sie sich rasch südostwärts, weshalb der Orkan zum Essen bereits   
    in Österreich am Werk war.                 
                         
    Am Abend des 1. März erklomm Randtief „Fee“ über Britannien den Zenit seiner Entwicklung, seine Warmfront   
    arbeitete sich bis Mitternacht von England über das nördliche Mitteleuropa bis Westdeutschland voran, um in   
    den Frühstunden nach weiterer Südostverlagerung Österreich zu erreichen.         
                         
    Für „Emma“ wurde also am Morgen des 2. März die Totenmesse gelesen, Frontsystem und Trog waren über   
    Osteuropa in Auflösung begriffen.                 
                         
    „Das war Wahnsinn!“ Samstagmittag: Hans Gassner, seit 30 Jahren Skischulleiter in Hintersee, erschreckt.   
    „Plötzlich war da ein Lärm, als würden 20 Panzer heranrollen.“ Die Bäume auf den Bergen seien fast waagrecht   
    gestanden, „dann ging es dramatisch schnell“. Ein „pumperlgsunder“ Baum“ sei "wie ein Zündholz abgedreht   
    worden. „Dann ist er mit voller Wucht auf den Antrieb des Babylifts gefallen. Selbst das Förderband, das vier   
    Tonnen wiegt, wurde um einen halben Meter versetzt. Der Lift ist ein Totalschaden.“ / Zitat aus einem SN-Artikel   
    vom 2.3.2008                  
                         
    Besagte Böe sorgte auch im Tal für größte Flächenschäden in den Wäldern. Im vorderen Lämmerbach oberhalb   
    des Mayrlehens, am Fuße des Feichtensteins, riss „Emma“ dort einen riesigen Abschnitt an Wald komplett   
    nieder.                    
                         
    Dazu kommen noch weitere unzählige umgerissene Bäume im hinteren Lämmerbach im Ortsteil Bärnau. Der   
    Wind richtete auch hier einigen Sachschaden an Gebäuden an.          
                         
    Besonders betroffen war am letzten Wochenende aber der südlich des Ortes gelegene Weiler um den     
    Mühlbauer. Hier wurde vom Wind ein Waldstrich komplett niedergelegt. Weiters gibt es große Windwürfe entlang   
    des laden- und Tiefenbaches. Ebenfalls rund um den Parkplatz beim Satzstein gibt es teilweise flächige Würfe.    
                         
    Mehr über das stürmische Doppel aus dem März 2008 sowie über zahlreiche weitere prägende Wetterereignisse   
    der letzten 25 Jahre lest ihr in der „SCHNEEHEIMAT – Von groben Wettern im kleinen Dorf“       
                         
    Das Buch ist direkt bei der Wetterstation Hintersee oder im Dorfhäusl Hintersee am Gemeindeplatz erhältlich.  
                         
                         
   
   
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
                         
                         
                         
    Mi, 01.03.23 Rückblick Februar: Es war ein schöner März  
     
                         
    +201 l/m² Niederschlag                
    + 97 cm Neuschnee                  
    + 0,7 °C mittlere Temperatur                
    + 3 der mildesten Minima                
                         
    Der zweite Monat des Jahres und zugleich Abschluss des meteorologischen Winters setzte das Wechselbad   
    seiner Vorgänger fort und schwankte zwischen kurzen Wintergrüßen und respektabler Wärme. Nach windig-  
    milden Anfangstagen ging der Februar in eine hochdruckdominierte Phase über, welche spätwinterlich begann   
    und frühlingshaft endete. Die voranschreitende Ausaperung bremste ein Kaltluftvorstoß am Monatsende.    
                         
                         
    Mit Einkehr des Februars stellte sich eine kurze Nordwestlage ein. Von einem Tiefdruckkomplex über     
    Skandinavien zogen Ausläufer südostwärts und brachten der Alpennordseite einige Tage lang markante     
    Niederschläge, die aufgrund der milden Luftmasse allerdings nur auf den Bergen als Schnee fielen. Ruppiger   
    Wind machte das Wetter zusätzlich ungemütlich. Bereits zur Mitte der ersten Feberdekade strahlte das bisher   
    über die Biscaya bis zu den Britischen Inseln aufgeblähte Azorenhoch nach Westeuropa aus. An den Folgetagen   
    etablierte es einen separaten Kern über dem nordwestlichen Mitteleuropa, der auf seiner südöstlichen Zugbahn   
    für freundliches und mäßig kaltes Winterwetter sorgte. Der Hochdruckeinfluss blieb bis über die Monatshälfte   
    unter Wiederholung des beschriebenen Ablaufs erhalten. Zum Höhepunkt der antizyklonalen Phase reichte die   
    Hochachse von Skandinavien bis in den Mittelmeerraum und Störungseinfluss spielte bis zum Ende des zweiten   
    Februardrittels keine Rolle. Danach verschafften sich von Island zum Baltikum ziehende Tiefs wieder mehr Platz   
    und für ein paar Tage wurde es wechselhafter. Allerdings setzte sich dadurch die eingeschlagene Milderung   
    weiter fort und kam in der letzten Februarwoche zu einem frühlingshaften Finale. Hinter dem oben erwähnten   
    Tiefeinfluss baute sich nämlich erneut über die Biscaya Hochdruck nordwärts zu den Britischen Inseln auf,   
    welcher sich in Folge abermals nach Mitteleuropa schob. Durch eine Tiefentwicklung über Nordwesteuropa   
    wurden vorderseitig sehr milde Luftmassen in den Alpenraum geführt. Am Monatsende vermochte sich der zum   
    Baltikum wandernde Tiefdruck durchzusetzen und die Höhenströmung auf nördliche Richtungen zu drehen.   
    Damit verlief der Feberausklang mit Neuschnee winterlich und wies den verfrüht einziehenden Lenz vorerst in   
    seine Schranken.                  
                         
    Dennoch verlief der abgelaufene Februar in Österreich mit einer Abweichung von +1,3 °C zum Referenzmittel   
    1991-2020 zu mild und landete auf Platz 35 der 256-jährigen Messgeschichte. Auf den Bergen betrug das Plus   
    1,8 °C (Platz 33). Im Vergleich zur Normalperiode 1961-1990 lagen die positiven Abweichungen bei +2,3 °C bzw.   
    +2,6 °C. Die Niederschlagstätigkeit versorgte vor allem am Monatsanfang die Alpennordseite vom Tiroler   
    Unterland ostwärts mit ausreichend Niederschlag. SO gab es in diesen Regionen Zugewinne bis zu drei Viertel.   
    Allgemein bilanzierten die Bereiche von Tirol bis Nordburgenland ausgeglichen bis überdurchschnittlich. Die   
    Westhälfte Tirols und Vorarlberg bekamen dagegen bis zur Hälfte weniger ab. Verluste zwischen einem Viertel   
    und 90 % musste der Süden hinnehmen. Bundesweit lag die Niederschlagsbilanz bei -4 %. Nassester Ort war   
    der Feuerkogel (Oberösterreich) mit 161 l/m². Dort war der Februar mit +38 % auch schneereicher als üblich. In   
    den Tallagen war es für Schnee oftmals zu mild. Die Sonne zeigte sich um 14 % häufiger als im Mittel. Am   
    sonnigsten war es entlang der Tauern und südlich bzw. südöstlich davon. Lienz (Osttirol) erhielt mit 187 die   
    meisten Sonnenstunden im Februar.              
                         
    In Hintersee summierte sich im Februar eine Niederschlagsmenge von 201 l/m², ein Plus von 40 % und der   
    Meiste seit 3 Jahren. Die größte Tagesmenge sammelte sich mit 43 l/m² am 2. Februar. Generell sorgten die   
    ersten 4 Febertage für gut die Hälfte des Monatsniederschlags. Gesamt gab es 10 Niederschlagstage (-5 Tage).  
                         
    Demnach war auch genügend Platz für trockene Phasen. Vom 5. bis zum 16. Februar blieb es gleich 12 Tage   
    hintereinander niederschlagsfrei. Es war die längste Periode, die komplett in einem Februar lag. Mit     
    Februarbeteiligung gab es längere Trockenphasen bereits in den Jahren 1997, 2003, 2011 und 2022.    
                         
    Ein Produkt der Mittelmäßigkeit war die Ausbeute an Regen. Diese betrug 64 l/m² bei einer Abweichung von -9   
    %. Ein Drittel davon regnete es allein am 19. Februar mit 21,5 l/m², dem regenreichsten Tag im Monat. An   
    Regentagen zählten wir 5 (-1 Tag).                
                         
    Von Durchschnittlichkeit war der Februar beim Neuschnee deutlich entfernt. IN den letzten 10 Jahren passierte   
    dies nun schon zum 9. Mal. Mit einer Schneesumme von 97 cm blieb der zweite Monat des Jahres um 21 %   
    unter dem Soll. Die höchste Tagesmenge schneite es mit 30 cm am 25. Februar. Es war einer von 7     
    Schneefalltagen (-4 Tage).                
                         
    Entsprechend schwer tat sich die Schneedecke. Die Bemühungen um Geschlossenhaltung scheiterten im dritten   
    Monatsdrittel an den frühlingshaften Temperaturen und dem mangelnden Nachschub, sodass die tiefer     
    gelegenen Gemeindeteile allmählich ausaperten. An unserer Station verzeichneten wir mit Mühe noch an allen   
    Februartagen eine geschlossene Schneedecke. Ihren Maximalstand erreichte sie am 4. und am 26. Februar mit   
    jeweils 45 cm.                  
                         
    Zwischen Spätwinter und Frühling pendelten die Temperaturen, wobei der Anteil der signifikant zu milden Tage   
    überwog. Vor allem das mittlere Februardrittel war mit einer Abweichung von +4,2 °C massiv überwärmt. Drittel   
    Nummer drei schnitt ebenfalls markant zu mild ab, einzig der Monatsstart lag im Normalbereich. Daraus     
    resultierte mit einem Temperaturmittel von +0,7 °C bei einer Abweichung von +2,1 °C der geteilt siebtwärmste   
    Februar unserer Messreihe. Es war der fünfte zu warme Februar in Folge. Die Feber 2019 bis 2023 platzierten   
    sich damit alle unter den achtwärmsten aller Februare. Mit 1 Eistag (-5 Tage), 17 Frosttagen (-6 Tage) und 20   
    kalten Tagen (-6 Tage) fehlte dem heurigen Feber eine knappe Woche an Dauerfrost.      
                         
    Merkbar wurde dies an den verhältnismäßig sehr hohen Minima, die bevorzugt zwischen dem 17. und 24.   
    Februar auftraten. So registrierten wir am 18. Februar mit einer Tiefsttemperatur von +3,5 °C das zweithöchste   
    Minimum nach den +3,8 °C vom 23. Februar 2020. Die +3,1 °C vom 19. Februar (4. Platz) und +2,5 °C vom 20.   
    Februar (7. Platz) konnten sich ebenso in die ersten Zehn einfinden. 9 von 10 Einträgen stammen nun aus den   
    Februaren seit 2020. Die tiefste Temperatur im Feber 2023 gab es übrigens mit -9,7 °C am 8. Februar.    
                         
    Der höchste Tageswert ereignete sich mit +14,4 °C am 22. Februar. Es war der fünftwärmste Februartag unserer   
    Messreihe. Als Zehnter schaffte auch noch der 21. Februar mit +13,4 °C den Sprung in die Top Ten, welche hier   
    ebenfalls fast gänzlich (9 von 10) aus Werten der jüngsten 4 Jahre bestehen.        
                         
    Quelle: www.zamg.ac.at                
                         
    Links: >> Tagesniederschläge >> Monatsvergleich Schnee >> Klimatage  
      >> Monatsrangliste Niederschlag >> Tagestemperaturen >> Winterstatistik  
      >> Monatsvergleich Regen >> Monatsvergleich Temp.    
                         
                         
                         
    Sa, 04.02.23 Rückblick Jänner: Prosit Frühling und zähe Winterrückkehr  
     
                         
    + 147 l/m² Niederschlag                
    + 88 cm Neuschnee                  
    + 17 Schneedeckentage                
    + 0,8 °C mittlere Temperatur                
                         
    Eine apere Landschaft bis in die Gipfelregionen, frostfreie Nächte und sonnig-milde Tage stimmten am Anfang   
    des Jahres 2023 auf den Frühling ein. Die zu den Weihnachtsfeiertagen angebrochene Wärmewelle erreichte zu   
    Jahresbeginn ihren Höhepunkt und das erste Jännerdrittel verlief mit einer außergewöhnlich frühlingshaften   
    Witterung auf Aprilniveau. Erst die zweite Monatshälfte vermochte langsam eine Rückkehr in ein winterlicheres   
    Umfeld. Ein neuer Temperaturrekord für Jänner blieb dadurch aus, seine Bilanz endete für den zentralen     
    Hochwintermonat jedoch ernüchternd.              
                         
    Die vorherrschende Großwetterlage steuerte nach einem saftigen Weihnachtstauwetter exakt zum     
    Jahreswechsel auf ihren Höhepunkt zu. Ein Sturmtief bei Schottland samt einem Ableger, der von England   
    ostwärts zog, wehten zum Jännerstart eine rekordverdächtig hoch temperierte Luftmasse subtropischen     
    Ursprungs mit einer südwestlichen Höhenströmung in den Alpenraum. Über Zentraleuropa herrschte dadurch   
    Hochdruckeinfluss. Bis zur Monatsmitte lief die Tiefdruckproduktion über dem Nordostatlantik auf vollen Touren   
    und ein (Sturm-) Tief nach dem anderen querte die Britischen Inseln. An deren Vorderseite verblieb eine     
    Südwestströmung hierzulande dominant. Zwischen den meist abgeschwächten Frontpassagen baute sich   
    regelmäßig Zwischenhochdruckeinfluss über Mitteleuropa auf, der anschließend nach Osten weichen musste.   
    Dabei verkürzten sich die Hochdruckphasen mit dem ersten Dekadenwechsel stetig. Schließlich stieß nach der   
    Jännermitte ein Trog in den westlichen Mittelmeerraum vor und fachte dort eine Tiefdruckphase an. Diese hielt   
    sich dort bis in die dritte Monatsdekade und brachte der Alpennordseite mit wiederholten Italientiefs leichte   
    Schneefälle und kühlere Luft aus Nordost. Dazu stieß ein Azorenhoch auf den Ostatlantik vor und schaffte über   
    Nordeuropa den Brückenschlag zum Hochdruck über Westrussland. Während sich der Tiefdruckkomplex über   
    Süd- und Südosteuropa fertig austobte, schwächelte die nördliche Hochdruckbrücke in Folge eines     
    Kaltluftvorstoßes über dem europäischen Nordmeer zur Dekadenmitte und zerbrach zum Jännerende komplett.   
    Ein Sturmtief bei Island läutete zum Monatswechsel eine turbulentere und windige Wetterperiode ein.    
                         
    In Österreich begann das neue Jahr außergewöhnlich mild, eigentlich frühlingshaft warm mit einem     
    Temperaturrekord für den Neujahrstag von +19,7 °C in Puchberg/Schneeberg (Niederösterreich). Die sehr milde   
    erste Monatshälfte ging in eine durchschnittliche zweite über, sodass der Jänner in der 256-jährigen Messreihe   
    Platz 8 belegte. Die Abweichung betrug dabei +2,6 °C zur aktuellen Normalperiode 1991-2020. Im Vergleich zu   
    1961-90 lag die Überwärmung jedoch bei +4,0 °C. Auf den Bergen sorgten kältere Luftmassen in der zweiten   
    Monatshälfte für einen merklichen Abbau des Wärmeüberschusses. Die Abweichungen betrugen hier nur mehr   
    +0,3 °C bzw. +1,6 °C. Die Niederschlagsbilanz wurde vor allem von ein paar Italientiefs aufpoliert, die dem   
    Süden und Südosten regional eine Verdoppelung oder Verdreifachung der üblichen Menge brachten. Nassester   
    Platz war demnach der Loiblpass (Kärnten) mit 211 l/m². Gegenteilig blieb es im Westen sowie in Oberösterreich   
    mit Rückgängen zwischen einem und drei Viertel deutlich zu trocken. Bundesweit ermittelte sich eine um 20 %   
    erhöhte Niederschlagsausbeute für den Jänner. Recht wenig an Beute zu fassen gab es für Sonnenliebhaber,   
    denn es war mit -30 % der sonnenärmste Jänner seit 10 Jahren. Bewölkung und/oder Hochnebel ließen die   
    Beckenlagen und das Flachland im Dauergrau verschwinden. Die meisten Sonnenstunden gab es noch auf den   
    Gipfeln und so wurde der Brunnenkogel (Tirol) mit 116 Stunden diesmal zum sonnenreichsten Platz Österreichs.  
                         
                         
    In Hintersee verging der erste Monat des Jahres mit einer Niederschlagssumme von 147 l/m² bei einer     
    Abweichung von -43 % unterdurchschnittlich nass. Die Monatsmenge verteilte sich dabei auf 19     
    Niederschlagstage (+1 Tag), bei denen am 10. Jänner mit 20,5 l/m² aus Schneeregen bzw. sehr nassem   
    Schneefall der meiste Niederschlag eines Tages fiel.            
                         
    An Regen sammelten sich diesen Jänner durchschnittliche 76,5 l/m² (-4 % Abw.). Es gab mit 9 Regentagen (+2   
    Tage) die größte Anzahl seit 2016. Die höchste Tagesmenge regnete es mit 14 l/m² am 12. Jänner.    
                         
    Bescheiden fiel die Schneebilanz aus. Mit einer Neuschneemenge von 88 cm bei einem Minus von 31 % gehörte   
    der heurige Jänner zum schneeärmsten Drittel unserer Messreihe. Zuletzt unterboten wurde diese Menge 2020   
    (66,5 cm) und 2009 (39,5 cm). Dabei steuerte alleine der 21. Jänner mit 31 cm und dem größten     
    Tagesneuschnee einen erheblichen Anteil an der Monatssumme bei. Es schneite an 11 Tagen (-1 Tag).    
                         
    Die Schneedecke erreichte mit 50 cm am 22. Jänner ihre maximale Höhe. Mit nur 17 Tagen geschlossener   
    Schneedecke verzeichneten wir an unserer Station einen neuen Negativrekord für Jänner. Das Jahr begann   
    dabei aper. Nach einem kurzen Gastspiel vom 10. Bis 12. Jänner zog sich die Schneedecke abermals zurück,   
    um ab 18. Jänner für den restlichen Monat erneut aufzutreten.          
                         
    Zu dieser Zeit ging ebenfalls die extrem warme Phase zu Ende, die der Jänner vom Jahresausklang 2022   
    übernommen hatte. Mit einer Abweichung von +6,2 °C war das erste Jännerdrittel mit großem Abstand das   
    bisher wärmste unserer Messreihe. Den alten Rekord für eine Startdekade hielt das erste Jännerdrittel 2018   
    (Abw. +4,5 °C), der absolute Jännerrekord stammte vom Mitteldrittel 2007 (Abw. +5,0 °C). Auch dieses Jahr war   
    das zweite Jännerdrittel mit +3,0 °C Abw. Sehr warm und erst die finale Dekade brachte der Jahreszeit     
    entsprechende Temperaturen. So schloss der Jänner mit einem Monatsmittel von +0,8 °C bei einer Abweichung   
    von +3,2 °C zum langjährigen Mittel als zweitwärmster Jänner unserer Messhistorie. Geteilt wurde der 2. Platz   
    mit 2014, der wärmste Jänner ereignete sich 2018 (Mittel +1,3 °C).          
                         
    Das mildeste Tagesmaximum gab es am 5. Jänner mit +10,1 °C. Es war der fünftwärmste Jännerwert der   
    Messreihe. Auch die Maxima vom 1. Jänner (+10,0 °C) und 2. Jänner (+9,6 °C) schafften den Sprung in die   
    ersten Zehn. Die gleichen drei Tage belegten ebenso Plätze in der Rangliste der mildesten Tagesminima im   
    Jänner. Der 5. Jänner (Minimum +4,9 °C), der 1. Jänner (Minimum +4,8 °C) sowie der 2. Jänner (Minimum +3,8   
    °C) reihten sich auf den Rängen 3-5 ein, geschlagen nur vom 19. Und 20. Jänner 2007. Keine Bestleistung war   
    die tiefste Temperatur des Monats, die mit -8,2 °C am 30. Jänner auftrat.        
                         
    Wir zählten 7 Eistage (-5 Tage) und magere 17 Frosttage (-9 Tage) sowie 30 kalte Tage. Die Zahl der Frosttage   
    war ausschließlich 2018 genauso niedrig.               
                         
    Quelle: www.zamg.ac.at                
                         
    Links: >> Tagesniederschläge >> Monatsvergleich Schnee >> Klimatage  
      >> Monatsrangliste Niederschlag >> Tagestemperaturen >> Winterstatistik  
      >> Monatsvergleich Regen >> Monatsvergleich Temp.    
                         
                         
                         
    Do, 26.01.23 Das Wetterjahr 2022 - Wärme macht sich breit….  
     
                         
    …für Schnee kaum Zeit                
                         
    Die Schlagzeilen im abgelaufenen Wetterjahr 2022 schrieben die Temperaturen. In Kombination mit ausbleibenden   
    Niederschlag ergab das vor allem im Hochsommer wochenlang eine unfeine Mischung aus Hitze, Schwüle und Trockenheit.   
    Abseits davon gab es im letzten Jahr stille, aber äußerst bemerkenswerte Ereignisse vom ersten März ohne Neuschnee bis   
    hin zum Wärmerekord im Oktober.                
                         
    In Hintersee war 2022 das zweitwärmste Jahr in der Messgeschichte. Ihm fehlte rund ein Achtel an Niederschlag, worin der   
    Rückgang von 30 % an Neuschneemenge eklatant war. Hier prolongierten Februar und März die Einbrüche ihrer   
    Schneesummen, welche seit einem Jahrzehnt auftreten.            
                         
    Der klassische April war das einzige zu kühle Monat. Im zweitwärmsten Mai kam bereits nachhaltig der Sommer in unsere   
    Gemeinde und blieb praktisch unterbruchslos bis Mitte September. In seiner Temperierung nur vom Jahrhundertsommer   
    2003 geschlagen. Er verlief ohne grobe Unwetter, jedoch mit einer neuen Gewitterbestmarke im Juni.     
                         
    Eine verregnete Woche samt den ersten Schneeflocken auf den Bergen in der zweiten Septemberhälfte waren nur ein kühler   
    Kratzer im wärmsten Herbst der Hinterseer Messreihe. Der Oktober überflügelte mit außergewöhnlicher Wärme den   
    September und finalisierte den neuen Monatsrekord mit spätsommerlichem Wetter. Nach einem sehr milden und feuchten   
    Übergang trat der Winter passend zur Adventzeit in Erscheinung. Das Jahr ging mit untypischer Milde zu Ende.  
                         
    2022 brachte kein stärkeres Niederschlagsereignis. Die 50 Liter vom 2. Oktober waren das höchste der Gefühle.   
                         
    Es fehlten drei Wochen Dauerfrost und ein ganzer Monat an meteorologisch kalten Tagen mit einem Höchstwert von   
    maximal +10 °C. Die Zahl der Sommer- und Hitzetage war etwas erhöht.        
                         
    2022 setzte sich damit der Trend hin zu einer ungemeinen Beschleunigung der Erderwärmung in Folge des anthropogenen   
    Treibhausgasausstoßes fort. Die Häufung der deutlich zu warmen Jahre in allerjüngster Vergangenheit ist signifikant. 4 der 6   
    wärmsten Jahre in Hintersee traten seit 2018 auf. Die fehlenden 2014 und 2015 liegen unweit zurück. Dabei ist es egal, ob   
    man die vergleichsweise noch kurze heimische Messreihe oder die seit 1767 bestehende österreichische nimmt, das Ergebnis   
    ist das gleiche.                  
                         
    Den gesamten Rückblick auf das Wetterjahr 2022 gibt es unter dem folgenden Link.      
                         
    Links: >> Das Wetterjahr 2022 - Wärme macht sich breit, für Schnee...    
               
                         
                         
    Di, 03.01.23 Beispielslose Wärme zum Jahreswechsel  
     
                         
    Erst vor einem Jahr gab es hier einen Bericht über das mildeste Silvester seit 15 Jahren zu lesen. Die 7,5 °C   
    vom 31. Dezember 2021 wirken aus heutiger Sicht nahezu lächerlich. Zu Weihnachten begann nämlich eine   
    unwinterliche Wärmephase, die genau zur Jahreswende ihren Höhepunkt fand. Subtropische Luftmassen mit   
    fast sommerlichen Temperaturen ergossen sich auf die heimischen Bergeshöhen und auch im Tal stiegen die   
    Höchstwerte auf neue Silvester- und Neujahrsrekorde.            
                         
                         
    Bahn frei für den Warmluftexpress              
                         
    Die Großwetterlage am Altjahrstag bot ein steuerndes Sturmtief namens „Liddy“, das sich von Schottland zur   
    Norwegischen See verlagerte. Der dazugehörige Trog reichte südwestwärts bis zu den Azoren, wo sich am   
    Samstag ein Ablegertief ausbildete. Im Bereich des Ärmelkanals wickelte sich zudem ein Randtief ein. Bereits in   
    der Nacht auf Samstag erreichte die abgeschwächte Warmfront von „Liddy“ den Alpenraum mit ein bisschen   
    Niederschlag. Am Silvestertag selbst stellte sich alsbald wieder sachter Hochdruckeinfluss über Mitteleuropa ein.  
                         
                         
   
   
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
        Bild: Großwetterlage zu Samstagmittag          
                         
                         
    An der Vorderseite des Systems nahm die vorherrschende südwestliche Höhenströmung wieder an Fahrt auf.   
    Aus dem kanarischen bzw. westlichen Mittelmeerraum wurde für die Jahreszeit sehr warme Subtropikluft   
    angezapft und auf direktem Weg nach Mitteleuropa geleitet. Exakt um Mitternacht erreichte die wärmste Luft den   
    Alpenraum.                  
                         
                         
   
 
                   
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
        Bild: Temperaturen in rund 1.500 m Höhe zu Samstagmitternacht      
                         
                         
    Derweil kam das Ablegertief nordostwärts in Richtung Irland voran und prolongierte auch am Neujahrstag die   
    Warmluftzufuhr. Allerdings schwächelte die Höhenströmung ein wenig. Dennoch gelang es der zu dieser     
    Jahreszeit eher kraftlosen Sonneneinstrahlung die angeschwemmte Subtropikluft rekordverdächtig zu erwärmen.  
                         
                         
    Extremer Wärmevorstoß auf Bergen              
                         
    Die herbeigeführte Luftmasse verfügte über eine Temperierung, welche besser in das späte Frühjahr oder schon   
    in den Sommer gepasst hätte. Nur ein paar Tage nach der Wintersonnenwende ist Derartiges im Alpenraum   
    eigentlich nicht anzutreffen.                
                         
    Die Erwärmung ging dabei rasch vor sich und so stieg die Temperatur am Zwölferhorn bei St. Gilgen (1.522 m)   
    von -0,8 °C Freitagfrüh binnen 24 Stunden um gut 10 Grad an. Ihren Höhepunkt erreichte die Wärmeflut dann   
    wenige Minuten vor Mitternacht als um 23:45 Uhr dort oben unvorstellbare 14,1 °C gemessen wurden. Der   
    Jahreswechsel zu Mitternacht ging schließlich mit 14,0 °C über die Bühne. Im Anschluss sank die Temperatur   
    wieder langsam um ein paar Grad, blieb aber den ganzen Neujahrstag über deutlich zweistellig.    
                         
    Am fast benachbarten Feuerkogel (1.618 m, Oberösterreich) zeigte das Thermometer eine Höchsttemperatur   
    von 11,8 °C. Auf der Loferer Alm in gleicher Seehöhe waren es 13,1 °C, auf der Schmittenhöhe (1.973 m) bei   
    Zell am See 12,3 °C und auf der Rudolfshütte (2.304 m) ebenso noch 6,2 °C.        
                         
    Am wärmsten auf den bergen wurde es jedoch am Kolomansberg (1.114 m) über Thalgau, wo es unfassbare   
    17,0 °C in der Nacht zusammenbrachte. Beim schon frühlingshaften Jahreswechsel 21/22 waren es 4 Grad   
    weniger.                    
                         
                         
    Neuer Silvesterrekord für Salzburg              
                         
    Bislang waren 15 °C aus dem Jahr 1920 das Maß aller Dinge im Bundesland Salzburg gewesen. Allein am   
    Kolomansberg wurde diese Marke schon locker überboten. Nun griff aber im Norden des Landes auch zum Teil   
    föhniger Südwestwind bis zum Boden durch und die Wärme konnte heruntergemischt werden. Mangels     
    kühlenden Effekts einer verbreitet fehlenden Schneedecke kletterten die Werte in der Stadt Salzburg mit 16,1 °C   
    und vor allem in Mattsee mit 18,0 °C auf einen neuen Rekord für Altjahrstage.        
                         
                         
    Kaltluftseen nicht gänzlich ausgeräumt              
                         
    Anders als im Flach- und Tennengau konnte die Warmluft Innergebirg nicht in letzter Konsequenz bis in die   
    Tallagen durchgreifen. So blieb es dort kühler als im Norden mit einstelligen Höchstwerten, dennoch waren diese   
    für die Jahreszeit mild. Wirklich kalt war es nirgends.            
                         
    Beispielsweise erreichten die Temperaturen am 1. Jänner in Rauris 9,2 °C, in Kolm-Saigurn (1.618 m) waren es   
    12,8 °C und schlussendlich am Sonnblick (3.105 m) 2,0 °C. Die Frostgrenze war somit weit ins Hochgebirge   
    angestiegen.                  
                         
                         
    Höchstwerte in Salzburg                
                         
        31-12- 1.1.       31-12- 1.1.    
    Abtenau   0,0°C 0,0°C   Rauris   0,0°C 0,0°C    
    Bad Hofgastein 0,0°C 0,0°C   Rudolfshütte 0,0°C 0,0°C    
    Bischofshofen 0,0°C 0,0°C   Salzburg/Freisaal 0,0°C 0,0°C    
    Kolm-Saigurn 0,0°C 0,0°C   Schmittenhöhe 0,0°C 0,0°C    
    Kolomansberg 0,0°C 0,0°C   Sonnblick   0,0°C 0,0°C    
    Krimml   0,0°C 0,0°C   St. Johann   0,0°C 0,0°C    
    Lofer   0,0°C 0,0°C   St. Michael 0,0°C 0,0°C    
    Loferer Alm 0,0°C 0,0°C   St. Veit   0,0°C 0,0°C    
    Mariapfarr   0,0°C 0,0°C   Tamsweg   0,0°C 0,0°C    
    Mattsee   0,0°C 0,0°C   Zell am See 0,0°C 0,0°C    
                         
                         
    Wärmster Jahreswechsel in Hintersee              
                         
    Nachdem Weihnachten zum 4. Mal in der Stationsgeschichte (2002, 2015, 2019 und 2022) an der Wetterstation   
    Hintersee schneefrei verlief, setzte sich das milde und schneelose Wetter auch bis zum Jahreswechsel fort. Die   
    abartig warme Luft, wie sie anhand der Temperaturen am Zwölferhorn beschrieben wurde, fand bei nur leichten   
    Föhneffekten ihren Weg ins Tal. Hier stiegen die Werte zu Silvester und Neujahr auf neue Bestmarken. Am 31.   
    Dezember erreichte das Thermometer einen Höchstwert von 13,5 °C, am 1. Jänner kletterte die Temperatur   
    nochmals auf 10,0 °C.                  
                         
    Zwar handelte es sich um keine neuen Monatsrekorde, trotzdem war es noch nie in der Messreihe unserer   
    Station bei einer Jahreswende so ungewöhnlich warm. Auch unter Einbeziehung der Daten der Hydrografischen   
    Station Faistenau aus den letzten 6 Jahrzehnten fand sich nichts Vergleichbares. In den überwiegenden Fällen   
    bewegten sich die Höchstwerte zu Silvester und Neujahr zwischen -5 und +5 °C.        
                         
    Sehr mild war es am 31.12. und 1.1. beim Jahreswechsel 1971/72, welcher Tagesmaxima von jeweils 8,0 °C   
    brachte. Ein Jahr später gab es zu Silvester unauffällige 1,0 °C, zu Neujahr hingegen aber föhnige 12,0 °C. Der   
    Übertritt 1986/87 ging mit milden 7 bzw. 5 °C einher und die Jahreswende 1987/88 ebenso mit 5,4 bzw. 6,8 °C.   
    Zu Silvester 2006 hatte es dann 8,0 °C, am Neujahrstag war es aber mit 2,0 °C schon wieder kühler. Der Wechsel von 2021 auf 2022 gestaltete sich mit 7,5 bzw. 4,9 °C abermals mild.  
                         
    Frische Jahreswechsel waren ein seltenes Exemplar. Wirklich saukalt war es nur 1968/69 mit     
    Tageshöchstwerten von -13,0 bzw. -7,0 °C. 1985/86 blieb es mit -4,0 bzw. -5,8 °C ebenfalls eher zapfig.    
                         
    Die diesjährigen 13,5 °C am 31. Dezember waren die geteilt dritthöchste Temperatur eines Dezembertages in   
    Hintersee. Das Minimum des Tages von 5,6 °C sogar das zweitmildeste. Die 10,0 °C vom 1. Jänner schafften es   
    auf Platz 5 der wärmsten Jännertage. Das Minimum des Tages von 4,8 °C erreichte den 3. Platz.     
                         
                         
    Neue Rekorde für Österreich                
                         
    Die erst im Vorjahr aufgestellten Temperaturrekorde Österreichs für den Altjahrstag- und Neujahrstag waren   
    schnell wieder Geschichte.                 
                         
    Am 31. Dezember löste Neudorf/Landsee (Burgenland) mit 18,4 °C das niederösterreichische Berndorf (18,3 °C)   
    als Spitzenreiter ab. Die Berndorfer konnten sich zuvor immerhin 4 Jahre über ihren Rekord freuen.    
                         
    Am 1. Jänner eroberte Puchberg am Schneeberg (Niederösterreich) mit 19,7 °C den Rekord für den wärmsten   
    Neujahrstag von Köflach (18,8 °C, Steiermark. Die Steirer übertrumpften vor einem Jahr den alten Bestwert aus