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Dichtung   Mi, 04.09.24 Rückblick August: Gewittriges Gipfeltreffen der Wärmerekorde  
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Hintersee   + 203,5 l/m² Regen                  
    + 17,9 °C mittlere Temperatur                
WETTER   + 15 Gewitter                  
Niederschlag   + zweitwärmster Sommer                
Temperatur                        
Prognosen   Sich bei elektrischer Konvektion auf Bergeshöhen aufzuhalten, ist eigentlich unratsam. Dennoch kraxelte der     
Gewitter   heurige August dort herum. Der dritte Sommermonat des Jahres kämpfte lange Zeit um den alleinigen     
Winter   Temperaturrekord in Hintersee, den er sich schließlich doch mit dem August 2003 teilen musste. Binnen     
Buch   Jahresfrist wurde somit zum 4. Mal ein Monatsrekord auf- bzw. eingestellt. Die Wärmeanomalie dieses Zeitraums   
    ist extrem. Durchgehend hochsommerliche Temperaturen, drückende Schwüle und zahlreiche Gewitter prägten   
    diesen Monat, dessen andere Parameter unauffällig blieben. Erstmals seit dem letzten Sommer errang eine     
    Jahreszeit nicht das oberste Treppchen. Der Sommer 2024 wurde zum zweitwärmsten und brachte etwas zu     
    wenig Regen.                   
                         
    Der August begann an der Rückseite eines Hochs über Osteuropa und im Vorfeld eines Tiefs über den     
    Britischen Inseln wechselhaft und warm. Zur Mitte des Startdrittels schwenkte erneut ein Hoch rasch von West     
    nach Ost durch, um dahinter der Vorderseite eines Islandtiefs Platz zu machen. Die Abfolge wiederholte sich bis   
    zum ersten Dekadenwechsel nochmals. Mit Beginn des Mitteldrittels befand sich Tiefdruck einerseits über     
    Skandinavien und andererseits über dem mittleren Nordatlantik. Dazwischen spannte sich von der Iberischen     
    Halbinsel bis Großbritannien Hochdruck auf, welcher Anschluss zum Hitzehoch über Südosteuropa aufnahm.     
    Dadurch drehte die Höhenströmung von West auf mehr Süd und es wurde subtropische Warmluft mit hoher     
    Feuchte herbeigeführt. Diese Konstellation blieb auch über den zweiten Dekadenübergang hinaus erhalten, da   
    der Trog des steuernden Tiefdrucks über dem Nordostatlantik über Westeuropa hängen blieb. Zudem     
    prolongierte ein Italientief die Zufuhr der Subtropikluft. Die äußerst Schwüle Wetterlage setzte sich demnach fort   
    und es kam in der Monatsmitte zu zahlreichen Unwettern in ganz Österreich. Vor allem im Osten des Landes     
    fand die seit Wochen anhaltende Hitze bis zum Augustfinale kein Ende. Einen bedingten Luftmassenaustausch   
    schaffte nach Schwenk in das dritte Augustdrittel eine abgeschwächte Kaltfront, die von einem kleinen Tief über   
    der Nordsee herein geschoben wurde. Dahinter folgte der übliche Zwischenhochdruck von Westen her. Als     
    dieser ostwärts gewandert war, geriet der Alpenraum abermals zurück an die Vorderseite eines Tiefkomplexes   
    über Nordwesteuropa. Nach Störungsabzug baute sich in der letzten Augustwoche wiederum von den Azoren     
    her Hochdruck auf dem Kontinent auf. Mit einem eigenständigen Hochkern über dem Baltikum stieß im Vorfeld   
    des hartnäckigen Tiefdrucks bei Island zum nächsten Mal sehr warme bis heiße und zunehmend feuchte Luft     
    aus Südwest zu uns vor. Der August ging somit hochsommerlich temperiert vorbei.        
                         
    In Österreich hielt sich vor allem in der Osthälfte des Landes sehr warme bis heiße Luft praktisch dauerhaft den   
    ganzen Monat über. Mit einer Abweichung von +3,0 °C zum aktuellen Referenzmittel 1991-2020 wurde der     
    heurige August zum wärmsten der österreichischen Messgeschichte seit 1767. Die weiteren Ränge belegen nun   
    1807 (+2,8 °C Abw.), 1992 (+2,7 °C Abw.), 2003 (+2,6 °C Abw.), 2015 (+2,0 °C Abw.) und 2018 (+1,9 °C Abw.).   
    Auf den Bergen eroberte der August 2024 mit +3,3 °C Abw. ebenso den ersten Platz. Im Vergleich zur     
    Normalperiode 1961-90 betrugen die Abweichungen beachtliche +4,8 bzw. +5,1 °C. Die größten Abweichungen   
    nach oben mit knapp bis plus 4 Grad gab es stellenweise im Osten und Südosten. Dagegen blieben der     
    Flachgau und das Salzkammergut mit „nur“ einem Plus von gut 2 Grad die am wenigsten warmen Regionen. So   
    hatten die Stadt Salzburg und Bad Ischl beispielsweise die geringsten positiven Ausschläge. Dies zeigte sich     
    auch an den Hitzetagen, die in der Salzburger Landeshauptstadt mit 8 Tagen gut die Hälfte des Augustrekords   
    (15 Hitzetage 2015) erreichten, aber dennoch das Mittel fast verdoppelten. Dem gegenüber stellte Eisenstadt     
    seine Bestmarke an 19 Hitzetagen bei 30 Sommertagen aus dem August 1992 ein. Neue Rekorde an     
    Sommertagen erzielten u. a. Lienz (29 Tage, Tirol) sowie Graz (31 Tage, Steiermark). Neben diesen beiden     
    Städten fielen auch in Klagenfurt und auf der Villacher Alpe (beide Kärnten), sowie in Linz und Kremsmünster     
    (beide Oberösterreich), am Patscherkofel (Tirol), in Rauris und am Sonnblick die Monatsrekorde der dortigen     
    Messreihen. Am Sonnblick blieb es außerdem erstmals in einem Monat komplett frostfrei. Dazu lachte die Sonne   
    bundesweit um 10 % öfter als im Schnitt. Die sonnigsten Regionen mit Zugewinnen bis zu einem Viertel lagen   
    dabei in Vorarlberg, dem Norden Oberösterreichs sowie im Süden und Südosten. Dort befand sich mit Bad     
    Radkersburg (Steiermark) und 298 Stunden auch der sonnenreichste Ort im August. Die Niederschlagsbilanz     
    wies lokal große Unterschiede auf, die in punktuellen Starkregenereignissen begründet lagen. So waren die     
    Hohe Warte (Wien) mit +94 % bei 134 l/m² und Zell am See mit +59 % bei 254 l/m² Ausreißer nach oben. Flächig   
    gesehen war der August mit -29 % so trocken wie seit 9 Jahren nicht mehr. Die Mitte Österreichs vom Tiroler     
    Unterland bis zur Obersteiermark und dem Südwesten Oberösterreichs kam ausgeglichen davon. In den     
    anderen Gebieten fehlten zwischen einem Viertel und vier Fünftel des üblichen Regensolls. Am größten war das   
    Defizit dabei im Osten, wo sich in Kombination mit der anhaltenden Hitze eine markante Trockenheit ausbreitete.   
    Nassester Ort im August war der Galzig (Tirol) mit 258 l/m².            
                         
    Der im August in Hintersee angesammelte Niederschlag stammte Großteils aus der Schauer- und Gewitter-    
    tätigkeit. Diese war vor allem in der ersten Monatshälfte sehr aktiv zu Gange. Beispielsweise querten am 2.     
    August gleich 4 Gewitterzellen das Gemeindegebiet. AM Abend des 12. August blitzte und donnerte es gleich 3   
    Stunden lang, wobei es kaum Regen gab. Ein starkes Gewitter zog einen Tag später, am 13. August abends     
    durch. Ab 19 Uhr kam es nebst starken Windböen auch zu einem halbstündigen Wolkenbruch, welcher von     
    kleinkörnigen Hagel begleitet wurde. Diese Unwetterzelle sorgte mit 37 l/m² für den größten Tagesniederschlag   
    im August. Insgesamt zählten wir im dritten Sommermonat an 10 Gewittertagen 15 Zellen, wobei 1 Gewitter wie   
    erwähnt mit Hagel einher ging.                
                         
    Die Regensumme lag im August bei 203,5 l/m² und damit um 17 % unter dem langjährigen Schnitt. 2024 brachte   
    nur gut die Hälfte des Niederschlags des vorherigen Augusts und landete im Mittelfeld der Reihung. Der     
    Niederschlag verteilte sich hierbei auf genau dem Normal entsprechende 17 Regentage.      
                         
    Bei der Monatsmitteltemperatur wurde der Rekord für August und zugleich der absolute Stationsrekord     
    eingestellt. Mit einem Mittel von 17,9 °C bei einer Abweichung von +2,8 °C thronen nun der August 2003 und der   
    August 2024 an der Spitze. Bezogen auf die Augustwertung setzten sich der heurige August sowie jener aus     
    2003 vor dem August 2018                 
    (Mittel: 17,5 °C) und 2015 (Mittel: 17,0 °C) durch.             
                         
    In der Bestenliste aller Monate liegen hinter dem Spitzenduo nun ein Dreierpack aus Juni 2003, Juli 2006 und     
    2015 (Mittel: 17,7 °C) auf dem geteilten 3. Platz. Dahinter folgen Juli 2019 (17,6 °C) und August 2018 (17,5 °C)   
    vor dem Juli 2015 und 2024 (17,0 °C) ex aequo auf Rang 8. Die Top 10 komplettiert der Juli 2022 (16,8 °C).    
                         
    Der diesjährige August bot dabei in allen drei Monatsdekaden eine große bis sehr große Abweichung vom     
    langjährigen Mittel. Besonders heraus stachen das zweite und dritte Monatsdrittel, worin es neue       
    Dekadenrekorde zu verzeichnen gab. Das Mitteldrittel schnupfte mit einer Abweichung von +3,4 °C mit einem     
    Zehntel Grad Vorsprung den alten Rekord aus dem Mitteldrittel 2003. In der dritten Dekade wurde der erst im     
    Vorjahr erzielte Rekord neuerlich um 0,7 °C verbessert, was eine Abweichung von +2,6 °C zur Folge hatte.    
                         
    Dies alles gelang, ohne einen meteorologisch heißen Tag (-1 Tag). Dafür gab es auch keinen kalten Tag (-1     
    Tag), aber 17 Sommertage (+8 Tage). Im August 2003 waren es zum Vergleich 1 kalter Tag, 24 Sommertage   
    und 7 heiße Tage. Beim drittplatzierten August 2018 fehlte wie heuer ein kalter Tag, hingegen gab es 20     
    Sommer- und 4 Hitzetage.                
                         
    Die höchste Tagestemperatur erreichten wir diesen Monat mit 29,7 °C am 13. August. Tags zuvor sank das     
    Thermometer nicht unter 16,6 °C, was das zehntmildeste Augustminimum bedeutete. Die Tiefsttemperatur des   
    Monats gab es mit 11,8 °C gleich zweimal, nämlich am 22. und 23. August. Erstmals zeigte das Thermometer   
    keinen einstelligen Tiefstwert in einem Augustmonat. Der gemittelte Tiefstwert im heurigen August betrug 14,1   
    °C. Durchschnittlich liegt dieser bei 11,4 °C. Der gemittelte Höchstwert betrug heuer 25,1 °C und lag damit 4 °C   
    über dem Normal. Die hohen Minima egalisierten schließlich die niedrigeren Maxima im Vergleich zum August   
    2003 (gemitteltes Tmin: 12,3 °C; gemitteltes Tmax: 26,6 °C).           
                         
    Anders betrachtet lässt sich auch feststellen, dass der Kaltluftvorstoß am 31. August 2003 diesen um die     
    alleinige Topposition gebracht hat.                
                         
    Keinen neuen Monatsrekord gab es hingegen in der deutlich längeren Messreihe für die Stadt Salzburg. Der     
    August 2003 hielt den ersten Rang mit einer Abweichung von +3,1 °C. 2024 blieb ein Grad Abweichung zurück   
    und pendelte sich zwischen 2015 und 2018 ein. Als einziger Vertreter vor den 2000er Jahren konnte hier der     
    August 1992 (+2,6 °C Abw.) mitmischen. Ansonsten traten in der seit den 1840ern existierenden Reihe keine     
    vergleichbaren Augustmonate auf. 1994 (+1,0 °C Abw.), 1944 (+0,6 °C Abw.), sowie 1859, 1861 und 1863     
    (jeweils +0,4 °C Abw.) waren als wärmste Vertreter des 19. und 20. Jahrhunderts von den Hitzekalibern neueren   
    Datums weit entfernt.                  
                         
    Der August finalisierte den meteorologischen Sommer, der bekanntlich die ganzen Monate Juni, Juli und eben   
    August umfasst. Die Charakteristik des heurigen Sommers unterschied sich in Österreich je nach Region von     
    West nach Ost. War es zu Anfangs im Juni noch für 2, 3 Wochen immer wieder regnerisch auf       
    durchschnittlichem Temperaturniveau, so änderte sich das im weiteren Verlauf. Primär der Osten Österreichs     
    stöhnte im Juli und August unter wochenlanger Hitze und Trockenheit. Im Westen war dies nicht derart     
    ausgeprägt. Die Zahl der Hitzetage lag im heurigen Sommer etwa doppelt so hoch wie im Schnitt des     
    Referenzmittels 1991-2020. Im Vergleich zur Klimaperiode 1961-90 sogar 3- bis 4-mal so hoch. Auffällig waren   
    zudem die oftmals hohen Tagesminima, die nicht zu unterschätzenden Anteil an den Mitteltemperaturen     
    einbrachten. Denn das höchste Tagesmaxima mit 36,9 °C in Bad Deutsch-Altenburg (Niederösterreich) am 14.   
    August war von einem Rekord doch ein Stück weg.            
                         
    Bundesweit ermittelte sich in den Tallagen eine Abweichung von +2,1 °C, womit der Sommer 2024 vor 2003 und   
    2019 zum wärmsten in der österreichischen Messhistorie wurde. Unter den wärmsten 20 Sommern befinden sich   
    mit Ausnahme der Jahre 1807, 1811 und 1834 nur mehr Sommer seit 1992. Auf den Bergen landete der     
    Sommer 2024 mit 2019 hinter 2003 bei einer Abweichung von +2,2 °C auf Rang 2.Der Wärmeüberschuss zum   
    Mittel 1961-90 betrug heuer ganze +3,9 °C.              
                         
    Die Niederschlagsbilanz wies ein Minus von 13 % auf. Dabei fehlte vor allem in einem Bogen von Oberösterreich   
    bis Osttirol sehr viel Regen. Demnach lag der feuchteste Ort mit Laterns (Vorarlberg) und 721 l/m² im Westen     
    des Landes. Die Sonne schien mit einem kleinen Minus von 3 % durchschnittlich lang. Die meisten Sonnenstunden   
    staubte dabei Bad Radkersburg mit 822 ab.              
                         
    Im Bundesland Salzburg waren sich Regen und Sonnenschein mit -5 % einig. AM sonnigsten war es am     
    Flughafen mit 657 Stunden. Die höchste Tagestemperatur gab es schon am 29. Juni mit 35,2 °C in Golling. Das   
    Sommermittel lag 2,1 °C über dem Normal.               
                         
    In Hintersee erlebten wir einen sehr warmen und schaueranfälligen Sommer. Die große Hitze blieb zwar aus,     
    dennoch erzeugte die oft herrschende Schwüle eine Wärmebelastung. Der Wasserdampf in der Luft sorgte     
    vermehrt für Quellwolkenbildung, welche die Tagesmaxima dämpfte. Dafür verhinderte der Wasserdampf eine   
    gute nächtliche Ausstrahlung und die Tiefstwerte blieben höher als üblich. In Summe bilanzierte der Sommer     
    2024 mit einer Mitteltemperatur von 16,6 °C bei einer Abweichung von +1,5 °C. Er reihte sich damit ex aequo mit   
    2019 und 2022 auf dem 2. Platz ein. Unangefochten vorne liegt weiterhin der Sommer 2003 (Mittel: 17,3 °C), auf   
    Rang 5 nun 2018 (Mittel: 16,4 °C). Den wärmsten Tageshöchstwert gab es mit 30,5 °C am 29. Juni. Es war der   
    einzige Heiße Tag (-4 Tage). Wir zählten 37 Sommertage (+7 Tage) und keinen kalten Tag (-2 Tage).    
                         
    Die Regensumme lag mit 614 l/m² um 14 % unter dem Soll. Für das Minus war in erster Linie der Juli     
    verantwortlich. Juni und August kreisten im üblichen Schwankungsbereich. Die Zahl der Regentage war mit 58   
    (+4 Tage) leicht erhöht.                  
                         
    Quelle: www.zamg.ac.at                  
                         
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    So, 01.09.24 Herbstauftakt mit Sommer- und Hagelwetter  
     
                         
    Dass das Kalenderblatt mittlerweile September zeigt und damit der meteorologische Herbst begonnen hat, war   
    dem Wetter am heutigen Sonntag ziemlich egal. Nach einem rekordwarmen August ging es für die Jahreszeit     
    unvermindert hochtemperiert weiter. Der 1. September wurde zu einem sehr warmen und schwülen Sommertag,   
    der das fünfthöchste Septembermaxima erzielte und mit einem ordentlichen Hagelgewitter endete.      
                         
                         
    Wetterlage                  
                         
    An der Vorderseite von Tief „Xania“ mit Zentrum westlich Irlands strömte seit geraumer Zeit subtropische     
    Warmluft aus dem Mittelmeerraum nach Österreich. Die herbeigeführte Luftmasse wies dabei neben einem     
    hohen Feuchtegehalt auch eine hochsommerliche Temperierung auf. Hierzulande dominierten antizyklonale     
    Verhältnisse. Der bestimmende Rücken erstreckte sich vom zentralen Mittelmeerraum bis zum europäischen     
    Nordmeer mit Kern namens „Quentin“ über Fennoskandinavien.          
                         
                         
    Fünftwärmster Septembertag                
                         
    Unter schwachen Druckgegensätzen mit einer flauen Höhenströmung präsentierte sich der Sonntag wie schon   
    die Tage zuvor sonnig. Die hohe Luftfeuchtigkeit sorgte aber nicht nur für Schwüle, sondern machte den     
    Eindruck auch diesig. Bis in den frühen Nachmittag überwog der Sonnenschein, danach bildeten sich vermehrt   
    Quellwolken. Es schattete ab und die Temperatur blieb an unserer Station bei einem Höchstwert von 27,9 °C     
    hängen. Dennoch bedeutete das die fünfthöchste Maximaltemperatur, die wir bisher an einem Septembertag     
    messen konnten. Wärmer war es zuletzt beim bis heute gültigen Septemberrekord von 30,9 °C vor genau 9     
    Jahren. Weiters gab es 2006 und 2008 wärmere Tageshöchstwerte.          
                         
                         
    Viertmildestes Septemberminimum              
                         
    Der 1. September 2015 hält bis dato ebenso den Bestwert für das mildeste Tagesminimum (15,5 °C) in einem   
    September. Hinter Einträgen aus 2006 und 2023 schaffte es jedoch der heutige Sonntag mit einem Tiefstwert   
    von 14,8 °C als viertmildestes Septemberminimum ins Ziel.            
                         
                         
    Die 10 wärmsten Septembermaxima   Die 10 mildesten Septemberminima    
                         
    1 01.09.2015 30,9 °C   1 01.09.2015 15,5 °C    
    2 06.09.2008 29,0 °C   2 05.09.2006 15,0 °C    
    3 05.09.2008 28,0 °C   3 11.09.2023 14,9 °C    
      07.09.2006 28,0 °C   4 01.09.2024 14,8 °C    
    5 01.09.2024 27,9 °C   5 10.09.2023 14,6 °C    
    6 11.09.2023 27,6 °C     12.09.2023 14,6 °C    
    7 10.09.2023 27,2 °C   7 04.09.2011 14,1 °C    
    8 01.09.2005 27,0 °C   8 04.09.2006 14,0 °C    
      06.09.2006 27,0 °C   9 13.09.2023 13,9 °C    
    10 09.09.2023 26,7 °C   10 02.09.2009 13,8 °C    
                         
                         
    Hagelgewitter mit Wolkenbruch                
                         
    Aus den nachmittäglichen Quellungen entwickelte sich bis zum Abend eine kräftige Gewitterzelle. Um 19:15 Uhr   
    fielen erste, teils schwere, Regentropfen. Der Regen intensivierte sich schleunigst und erste Donner waren zu     
    vernehmen. Kurz darauf setzte wolkenbruchartiger Regen ein und es begann zu hageln. Ab etwa 19:20 Uhr     
    hagelte es für ca. 10 Minuten kräftig, sodass sich eine dünne Hageldecke ausbildete. Die Korngröße betrug     
    dabei bis zu 2 cm. Zudem kam etwas Wind auf und der Wolkenbruch hielt an, ehe er nach einer halben Stunde   
    sukzessive nachließ. Währenddessen waren nahe Blitzentladungen und laute Donner zu sehen und zu hören, da   
    sich die Gewitterzelle direkt über dem Gemeindegebiet befand. Gegen 20 Uhr war das Wetter Großteils     
    nordostwärts abgezogen. Die Erscheinungen klangen ab. Insgesamt fielen während des Wolkenbruchs 34 l/m²   
    Niederschlag. In den weit zurück gegangenen Gewässern bewirkte das keine allzu große Reaktion.    
                         
                         
                         
    Gewittriger Abend                  
                         
    Eine kleine Folgezelle meldete sich kurz nach dem Hagelgewitter zu Wort. Es gab ein paar kräftige Entladungen,   
    Regen blieb aber aus.                   
                         
    Gegen 20:50 Uhr kam erneut Donnergrollen auf. Die Luftmasse war weiterhin noch mit ordentlich Energie     
    angereichert, die vom dritten Gewitter an diesem Abend umgesetzt wurde. Wiederum war das sonst     
    unspektakuläre Gewitter mit einigen Naheinschlägen verbunden. Außerdem regnete es leicht bis mäßig vor sich   
    dahin. Erst nach etwa 1 ¼ stunden ging auch diesem Wetter die Puste aus und es kehrte die Nachtruhe ein.    
                         
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    Fr, 02.08.24 Rückblick Juli: Drittwärmster Juli bleibt regenarm  
     
                         
    + 164 l/m² Niederschlag                  
    + 17,0 °C mittlere Temperatur                
    + 29,4 °C Tageshöchstwert                
    + 7 Gewitter                  
                         
    Der zentrale Sommermonat des Jahres war ein feuchter und äußerst warmer Geselle. In deren Kombination     
    blieben wohl die drückend schwülen Wetterlagen in Erinnerung, die im Juli immer wieder zum Zug kamen. Der   
    viele Wasserdampf in der Luft verhinderte auch eine gute Nachtabkühlung, weshalb der Juli 2024 ohne einer     
    richtigen Hitzewelle zum drittwärmsten Juli in Hintersee avancierte. Es bestand zwar sehr oft das Risiko für     
    Schauer und Gewitter, allerdings wurde es nur überschaubar umgesetzt und so wurde es am Ende ein markant   
    zu trockener Juli.                  
                         
    Den Monatsbeginn markierte eine Tieflage über Skandinavien. Für wenige Tage stand der Alpenraum im     
    Einfluss von gemäßigt warmer Meeresluft. Ein Tief bei den Britischen Inseln sorgte bald für die Zufuhr von     
    subtropischer Warmluft. Dies geschah in der Zwickmühle von Hochdruck über Osteuropa und einem     
    ausgeprägten Azorenhoch. Zum ersten Dekadenwechsel übernahm ein Biscayatief das Ruder und es kam     
    wiederum sehr warme und feuchte Luft aus Südwest herbei. Daraus entwickelte eine Tiefdruckzone mit     
    mehreren Drehzentren über dem nördlichen Mitteleuropa. Beinahe zwangsweise folgten am 11. Und 12. Juli     
    schadensträchtige Gewitterlagen, die vor allem in Kärnten und der Südoststeiermark heftige Unwetter brachten.   
    Aber auch Ober- und Niederösterreich sowie Salzburg waren betroffen. Die Gewitterlinie des 12. Julis reichte     
    dabei vom Flachgau bis Friaul. Zur Julimitte zog sich der Tiefkomplex nordwärts zurück und machte einem     
    Azorenhochkeil Platz. IN weiterer Folge baute sich hierzulande Hochdruck auf und verband sich mit dem     
    Hitzehoch, welches vom Mittelmeerraum bis Osteuropa ausgriff. Während sich die Tiefdrucktätigkeit nach     
    Nordwesteuropa schob, unterwanderte von Süden her ein kleines Höhentief zum zweiten Dekadenwechsel den   
    Ostalpenraum. Am 19. Und 20. Juli kam es abermals zu kräftigen Gewittern in Salzburg. Das finale Monatsdrittel   
    brachte die rasche Rückbesinnung auf den Hochdruck, der weiterhin vom westlichen Mittelmeerraum bis     
    Skandinavien dominierte und vor allem dem Südosten Europas sehr heiße Temperaturen bescherte. Die Tiefs   
    waren in dieser Zeit bei Island bzw. den Britischen Inseln zu finden und konnten mit ihren Fronten nicht mehr     
    richtig auf dem Kontinent durchgreifen. Inmitten der Schlussdekade gab es nochmals ein paar Tage mit warm-    
    trockener Luft aus Nordwest. Davor und danach lag recht Schwüle und sehr warme bis heiße Luft über dem     
    Alpenraum. Diese gelangte im Wechsel mit schwachen Störungen sogleich wieder unter Hochdruckeinfluss mit   
    hochsommerlichen Temperaturen.                
                         
    Die praktisch den gesamten Monat über dominierenden sehr warmen bis heißen Luftmassen führten in     
    Österreich mit einer Abweichung von +2,1 °C zum aktuellen Referenzmittel 1991-2020 zum zweitwärmsten Juli   
    der österreichischen Messgeschichte seit 1767. Gleich auf mit 2006 wurde der heurige Juli nur mehr von 2015   
    geschlagen. Vom Stockerl gestoßen wurde damit 1983, dahinter folgen 1994 mit 2013, weiters der Dreierpack   
    aus 1995, 2010 und 2022 sowie der Juli des Vorjahres. In der Alpenrepublik war es der 14. Zu warme Monat in   
    Folge. Auf den Bergen betrug die Abweichung +2,0 °C. Hier reichte es für den 5. Platz. Im Vergleich zur     
    Klimanormalperiode 1961-90 wies der heurige Juli ein großes Plus von 3,8 bzw. 3,6 °C auf. Dabei zeigte sich ein   
    Temperaturgefälle innerhalb Österreichs von einem sehr heißen Osten hin zu einem markant zu warmen     
    Westen. Beispielsweise erreichten Eisenstadt (Burgenland), Wien, St. Pölten (Niederösterreich) und Linz     
    (Oberösterreich) neue Rekorde an Hitzetagen. Für das kräftige Wärmeplus sorgten außerdem sehr hohe     
    Nachtwerte. Die gemittelten Minima betrugen in der Wiener Innenstadt 20,7 °C. Hier gab es mit 19     
    Tropennächten (Temperatur sinkt nicht unter 20 °C) einen neuen Rekord. Dieser Umstand traf aber nicht nur auf   
    städtische Wärmeinseln zu, sondern konnte auch abseits davon in der Osthälfte Österreichs beobachtet werden.   
    Wien/Hohe Warte (18,9 °C), Mariazell (13,4 °C, Steiermark), Weyer (15,5 °C, Oberösterreich), Litschau (14,5     
    °C), Zwettl (13,6 °C, beide Niederösterreich) sowie St. Jakob/Defereggental (10,2 °C, Tirol) hatten neue Rekorde   
    bei den gemittelten Minima im Juli. Die Niederschlagstätigkeit war von Konvektion geprägt, welche von     
    Vorarlberg bis zum Innviertel, in Kärnten und weiten Teilen der Steiermark sowie dem Waldviertel für einen meist   
    durchschnittlich feuchten Juli verantwortlich zeichnete. Ausgenommen waren lokale Starkregenereignisse, die     
    große Regenmengen in kurzer Zeit brachten. So schüttete es in Aflenz (Steiermark) vom 16. Auf den 17. Juli 95   
    l/m² in 4 Stunden. In Annaberg/Lungötz goss es am Abend des 19. Julis 88 l/m², wovon 69 l/m² innerhalb einer     
    Stunde fielen. Am austrocknen war hingegen der Osten des Landes, wo sich vom östlichen Niederösterreich bis   
    ins Nordburgenland ein Minus von 50-95 % aufsummierte. Die Regionen dazwischen hatten Rückgänge von     
    einem Viertel bis zur Hälfte. Nassester Platz war die Rudolfshütte mit 288 l/m². Wie bei den Temperaturen gab es   
    auch bei der Sonnenscheindauer ein gewisses Ost-West-Gefälle. Die Abweichungen lagen bei plus einem     
    Fünftel am Neusiedler See und minus einem Fünftel am Bodensee. Bundesweit traf der Juli mit +1 % fast genau   
    das langjährige Soll. Am sonnigsten war es in Andau (Burgenland) mit 314 Stunden. Sonne und wärme     
    bedingten wieder das extrem frühe Abschmelzen der Neuschneedecke am Sonnblick. Zum dritten Mal     
    hintereinander passierte dies nun bereits im Juli. Zuvor war ein Abschmelzen im zentralen Sommermonat nicht   
    aufgetreten.                    
                         
    In Hintersee verlief der Juli hochsommerlich warm. Kühle Phasen blieben aus und auch hier waren die     
    Nachtwerte verhältnismäßig lau. Am 20. Juli erzielten wir mit 16,5 °C immerhin das zehntmildeste Minimum in     
    einem Juli. Die tiefste Temperatur des Monats trat mit 9,3 °C am 4. Juli auf. Das Maximum gab es am 31. Juli mit   
    29,4 °C. Demnach reichte es diesmal erstmals seit 2017 nicht zu einem meteorologisch heißen Tag (-2 Tage).   
    Wir zählten 13 Sommertage (+2 Tage). Das erste Julidrittel ging noch durchschnittlich temperiert ins Land, das   
    Mitteldrittel war deutlich zu warm und die letzte Dekade ebenfalls noch markant über dem Schnitt. So ergab sich   
    für den zweiten Sommermonat eine mittlere Temperatur von 17,0 °C bei einer Abweichung von +1,3 °C. Damit   
    war der Juli 2024 hinter den beiden Spitzenreitern aus 2006 und 2015 (Mittel: 17,7 °C) der drittwärmste unserer   
    Messreihe. Insgesamt landete der heurige Juli ex aequo mit dem August 2015 auf dem 7. Platz. So ein warmes   
    Monat gab es in Hintersee seit dem Juni 2019 nicht mehr. Absolut wärmstes Monat bleibt weiterhin der August   
    2003 (Mittel: 17,9 °C).                  
                         
    In der energiereichen Luft kam es im Juli zwar nicht zu vielen Gewittern, da es kaum nennenswerte     
    Luftmassenwechsel gab, diese fielen dafür durchaus kräftig aus. An 5 Gewittertagen donnerten und blitzten 7     
    Zellen über dem Gemeindegebiet. Mehrere heftige Entladungen direkt über Hintersee samt Starkregen bot eine   
    Gewitterzelle am Abend des 11. Julis. Starkregen und drei Naheinschläge hatte auch ein Abendgewitter am 27.   
    Juli im Programm.                  
                         
    Die Schauer- und Gewittergüsse vermochten jedoch keine allzu großen Regenmengen zusammen zu     
    bekommen. Dadurch endete der Juli 2024 in der Ladenbachmetropole mit einer Niederschlagssumme von 164   
    l/m² bei einem Minus von 35 % relativ trocken. Für den diesjährigen Juli blieb damit nur ein Platz im unteren     
    Drittel. Ähnlich regenarm waren die schon angesprochenen Hitzejuli aus 2006 (161 l/m²) und 2015 (146,5 l/m²).   
    Der Regen verteilte sich heuer auf genau im Schnitt liegende 19 Regentage. Am meisten regnete es mit 18,5     
    l/m² am 7. Juli.                  
                         
    Quelle: www.zamg.ac.at, www.wetter-hausruckviertel.at            
                         
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    Mi, 03.07.24 Rückblick Juni: Vom kühlen Tröpferlbad zum Dampfsommer  
     
                         
    + 246,5 l/m² Regen                  
    + 15,0 °C mittlere Temperatur                
    + 30,5 °C Tageshöchstwert                
    + 11 Gewitter                  
                         
    Der Juni stellt in der Meteorologie den Jahreszeitenzeiger auf Sommer. Der Trend zu deutlich zu warmen und     
    trockenen Junimonaten seit dem letzten Jahrzehnt hat vielleicht schon den Eindruck beeinflusst, wie gängige     
    Junikost in Mitteleuropa über sehr lange Zeit aussah. Daran erinnerte uns allerdings der heurige Juni wieder in   
    seiner ersten Hälfte mit Wechselhaftigkeit und einer dezenten Ausgabe der Schafskälte. Mit feuchten und     
    zusehends wärmeren Luftmassen blieb der Regenschirmbedarf ab der Junimitte zwar weiterhin erhöht, dennoch   
    schaute der Hochsommer schon tageweise ins Land.            
                         
    Die Großwetterlage mit Einkehr des ersten meteorologischen Sommermonats brachte eine so genannte Vb-    
    Lage, welche über Teilen Süddeutschlands ein schweres Hochwasser verursachte. Um den Monatswechsel     
    gingen starke Niederschläge von der Schweiz und Vorarlberg über Regionen Baden-Württembergs und Bayerns   
    bis hinein nach Sachsen und Thüringen nieder. Vor allem in Württemberg und Schwaben fielen binnen 2 Tagen   
    verbreitet zwischen 150 und 200 l/m² regen. dort kam es deswegen an kleineren und mittleren Fließgewässern   
    zu einem Jahrhunderthochwasser und einige Landkreise riefen den Katastrophenfall aus. Die Einträge der                 
    Nebenarme erzeugten dann auch an der Donau eine mittlere Hochwasserwelle. Von der Nordsee kommend     
    steuerte ein Tief via Frankreich das westliche Mittelmeer an, gleichzeitig zog ein weiteres Druckminimum gleich   
    zu Monatsbeginn über die Ostalpen Richtung Polen. Ihm folgte das zuerst erwähnte Tief, welches über     
    Oberitalien auf den Balkan wanderte und alpennordseitig ein kurzes Starkregenereignis auslöste. Dahinter folgte   
    eine gewisse Beruhigung mit sachtem Zwischenhocheinfluss von Westen her. Jedoch blieb auch in der ersten   
    Junidekade die Troglage über West- und Mitteleuropa bestimmend, sodass bald wieder Tiefs über dem     
    Nordwesten und Skandinavien für die Zufuhr gemäßigt temperierter Luftmassen und wechselhaftes Wetter     
    sorgten. Mit Schwenk in das Mitteldrittel tropfte der Trog abermals in den westlichen Mittelmeerraum ab und ein   
    Ablegertief verlagerte sich über Italien zum Balkan. Die Monatsmitte brachte eine retrograde Verlagerung des   
    regierenden Troges mit einem dominierenden Tiefkomplex über den Britischen Inseln. Dabei dehnte sich der     
    Trog zur Iberischen Halbinsel aus und mit einem zweiten Tief bei der Biscaya wurde Subtropikluft sowie eine     
    Portion Saharastaub in der südwestlichen Strömung herbeigeführt. Im breiten Hochdruck von Nordafrika bis     
    Osteuropa herrschte im Alpenraum drückende Schwüle bei sehr warmen bis heißen Temperaturen. Mit teils     
    heftigen Gewittern erfolgte zum letzten Junidrittel hin ein Luftmassenwechsel durch ein zum Baltikum ziehendes   
    Tief. Im Anschluss versuchte ein Hoch über dem nördlichen Mitteleuropa und Skandinavien Einfluss zu     
    gewinnen, stritt sich dabei aber mit einem Italientief. Der Alpenraum verblieb hierdurch ein Stück mehr in der     
    feucht-warmen Anströmung aus Südwest. Diese wurde zum Monatsende durch Tiefdruck bei Island und einem   
    Ablegertief über Frankreich nochmals verstärkt, wodurch der Juni in hochsommerlicher Hitze und Schwüle     
    seinen Ausklang fand.                  
                         
    Die zweite Junihälfte sorgte in der Temperaturbilanz Österreichs schlussendlich auch für die positive     
    Abweichung von 1,3 °C zur aktuellen Klimanormalperiode 1991-2020. Der Juni 2024 wurde dadurch zum     
    achtwärmsten der österreichischen Messgeschichte. Im Vergleich zum Klimamittel 1961-90 war er nämlich mit   
    +3,1 °C deutlich zu warm. Auf den Bergen betrugen die Abweichungen +1,3 °C bzw. +3,3 °C. Bundesweit zeigte   
    sich zudem ein Ost-West-Gefälle beim Wärmeüberschuss. Wiederholte Regenschauer und später auch teils     
    heftige Gewitter brachten dem Westen, den Südosten und Osten des Landes Überschüsse beim Niederschlag   
    von bis zu drei Viertel. Teils um die Hälfte unter dem Soll blieben die Regensummen ganz im Norden. Im     
    Großteil Österreichs verlief der Juni jedoch ausgeglichen feucht. Nassester Ort war Laterns (Vorarlberg) mit 375   
    l/m². Österreichweit gab es um 13 % mehr Niederschlag. Die Sonne schien dafür um 14 % weniger als üblich. In   
    vielen Landesteilen erneut durchschnittlich, schnitt die Sonnenscheindauer entlang des Alpenhauptkamms,     
    sowie im Flachgau, dem Innviertel und der Weststeiermark mit einem Defizit bis zu einem Drittel unter den     
    Erwartungen ab. Lokal lag das Minus in den Tauern noch ein Stück höher. Sonnenreichster Platz war die     
    Kanzelhöhe (Kärnten) mit 195 Stunden. Es war der sonnenärmste Juni seit 2020.        
                         
    In Hintersee summierte sich im Juni eine Regenmenge von 246,5 l/m². Mit einer Abweichung von +12 % war es   
    immerhin der 11. nasseste unserer Messreihe. Der Juni 2024 bequemte sich dabei zwischen seine Vorgänger   
    aus 1998 (247,5 l/m²) und 2006 (243,5 l/m²). Es war die Fortsetzung eines seit 2018 auftretenden Musters mit   
    abwechselnd einem durchschnittlich nassen und einem sehr trockenen Juni. 3 der 5 regenärmsten Junimonate   
    im Tal von Faistenau und Hintersee der letzten 130 Jahre traten nämlich in den vergangenen 5 Jahren auf. Die   
    anderen Beiden stammten aus 1905 und 1950. Die größte Regenmenge an einem Tag fiel mit 45,5 l/m² am 4.   
    Juni. Es war einer von 22 Regentagen (+4 Tage), wovon es zuletzt 2016 mehr gab.        
                         
    Die Gewittertätigkeit im ersten Sommermonat brachte an 10 Gewittertagen 11 vernehmbare Zellen über dem     
    Gemeindegebiet. Darunter ließ ein nächtliches Gewitter am 22. Juni neben Starkregen auch leichten     
    kleinkörnigen Hagel fallen.                
                         
    Die Auswertung des Temperaturverlaufes wies für Hintersee im Juni eine etwas zu kühle erste Monatshälfte     
    sowie eine markant zu warme zweite Halbzeit auf. Bis kurz vor Schluss hatte der Juni sogar die Chance, im     
    Mittel ein durchschnittlicher zu werden. Am Ende stand aber mit einer Mitteltemperatur von 15,0 °C bei einer     
    Abweichung von +0,5 °C zum 8. Mal in Folge ein über dem langjährigen Normal liegender Sommerstart. Auch an   
    unserer Station reihte sich der Juni 2024 auf den mit 2007 geteilten achten Platz ein. Den wärmsten     
    Tageshöchstwert gab es mit 30,5 °C am 29. Juni. Es war der einzige klimatologische Hitzetag des Monats (-1   
    Tag). Hinzu gesellten sich noch 7 Sommertage (-2 Tage). Am 30. Juni verzeichneten wir mit 16,0 °C das     
    sechstmildeste Juniminimum unserer Messreihe. Den Tiefstwert diesen Monat zeigte das Thermometer mit 5,7   
    °C am 14. Juni.                  
                         
    Mit einem Tagesmaximum von 10,9 °C verpassten wir am 11. Juni nur knapp den ersten klimatologisch kalten   
    Tag (= Tageshöchstwert maximal 10 °C) seit 11 Jahren. Durchschnittlich sollte ein kalter Tag einmal pro Juni     
    auftreten. Was bis 2013 auch regelmäßig der Fall war, ist seit 2014 komplett verschwunden. Kalte Tage im Juni   
    waren beispielsweise im Tal von Faistenau und Hintersee seit den 1960er Jahren ein verlässlicher Gast (Schnitt   
    1961-90: 2 Tage). Der Juni 1962 erlebte mit 7 kalten Tagen den Höhepunkt, 6 kalte Tage gab es zumindest in   
    einem Juni pro Dekade. Zwei- bis dreimal pro Jahrzehnt gingen die Juni ohne kalten Tag einher. Letztmals     
    brachte eben der Juni 2013 nochmals 6 kalte Tage. Seitdem trat dies nicht mehr auf. Wohl ein Hinweis dafür,     
    das Kaltluftvorstöße im Juni seltener und/oder schwächer geworden sind.          
                         
    Mit dem Juni endete auch das erste Halbjahr 2024. Dieses war beim Niederschlag mit gut 8 % etwas im Plus.   
    Die Mitteltemperatur für die ersten 6 Monate wies hingegen einen gigantischen Überschuss an Wärme auf. Mit   
    einer Abweichung von +2,7 °C fiel diese doppelt so hoch aus als bei den bisherigen Spitzenreitern im     
    Vergleichszeitraum 2014 und 2020.                
                         
    Quelle: www.zamg.ac.at                  
                         
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    Fr, 07.06.24 Rückblick Mai: Warmes Waschlwetter finalisiert Lenzrekord  
     
                         
    + 196 l/m² Niederschlag                  
    + 12,0 °C mittlere Temperatur                
    + 6 Gewitter                  
    + 8,8 °C Frühlingsmittel                  
                         
    Mit dem ausgehenden meteorologischen Frühjahr 2024 vollbrachten wir das Kunststück des dritten     
    Temperaturrekordes für eine Jahreszeit in Folge. Der Herbst 2023, der Winter 2023/24 und schließlich der Lenz   
    2024 waren die bislang wärmsten Vertreter ihrer Zunft in der Hinterseer Messreihe. Ganz gut temperiert war     
    auch der dritte Frühlingsmonat, der Mai. Das Wetter zeigte sich oftmals von seiner wechselhaften Seite. Die     
    Statistik für den vergangenen Monat wies aber keine großen Besonderheiten auf.        
                         
    Der Beginn des dritten Frühlingsmonats stand unter dem Abzug von Hochdruck nach Nordosteuropa, weshalb   
    zu seinem Bruder über dem Südwesten des Kontinents ein Spalt aufging, welcher von einem Trog ausgefüllt     
    wurde. Dieser erstreckte sich während der ersten Dekade über die Britischen Inseln bis zum östlichen     
    Mittelmeerraum und mehrere kleine Tiefs wanderten etwas westlich des Alpenraums südostwärts, sodass sich   
    hierzulande eine sehr milde und wechselhafte Wetterlage einstellte. Zum ersten Dekadenwechsel verbanden     
    sich die beiden Hochdruckgebiete und der Alpenraum kam von Nordosten her in deren Einflussbereich. Trocken-  
    warme Luft ermöglichte einen klaren Blick in den Nachthimmel, der von 10. auf den 11. Mai ein spektakuläres     
    Schauspiel an Polarlichtern bot. Der stärkste Sonnensturm seit 2003 ließ den Himmel über Österreich in     
    verschiedensten Rottönen aufleuchten. Derweil versuchte der zum Nordostatlantik und nach Südosteuropa     
    abgedrängte Tiefdruck im zweiten Maidrittel wieder mehr Richtung Mitteleuropa vorzurücken. Zwischen dem     
    nordwärts ausgedehnten Azorenhoch und der weiterhin bestehenden Antizyklone über Skandinavien etablierte   
    sich nach Monatsmitte erneut die bekannte Troglage von Nordwesteuropa bis in den zentralen Mittelmeerraum.   
    Österreich kam dabei an der Vorderseite eines Tiefkomplexes über Westeuropa zu liegen, mit der es in feucht-  
    warmer Luft aus dem adriatischen Raum unbeständig weiterging. Die eingefahrene Großwetterlage blieb auch   
    während der dritten Maidekade stabil. Zahlreiche kleine Tiefs bewegten sich über Frankreich und Deutschland in   
    nördliche Richtung und brachten labile Luftmassen aus dem Mittelmeerraum fortan zu uns herbei. Auf der     
    Rückseite der Tiefs sorgte die herumgeholte Adrialuft zunehmend für größere Niederschläge über West- und     
    Südwestdeutschland. Die letzten Maitage standen im Zeichen einer beginnenden Vb-Lage mit einem nach     
    Frankreich ziehenden Nordseetief in Kombination mit einem Ablegertief über Oberitalien, das sich zum     
    Monatswechsel nordostwärts orientierte.              
                         
    In Österreich war der Mai ein durchaus nasser und teils trüber Geselle. Die Temperaturen lagen mit +1,0 °C     
    Abweichung zum Referenzmittel 1991-2020 über dem Schnitt.  Im Vergleich zur Normalperiode 1961-90             
    betrug das Plus 2,4 °C. Es war der 28. wärmste Mai der österreichischen Messgeschichte. Auf den Bergen     
    beliefen sich die Abweichungen auf +0,6 °C bzw. +2,1 °C. Ordentliche Überschüsse in der Niederschlagsbilanz   
    von bis zu drei Viertel zeigten sich vom Westen bis in den Südosten sowie im Inn- und Waldviertel. Dabei stach   
    der Süden mit teils dem 2,5-fachen des Üblichen heraus. Vom Norden Salzburgs bis Wien hingegen fielen die   
    Regenmengen um das langjährige Mittel aus, stellenweise war der Mai sogar bis gut ein Drittel zu trocken.     
    Bundesweit war es mit +41 % Abweichung der feuchteste Mai seit 5 Jahren. Nassester Ort war Laterns     
    (Vorarlberg) mit 332 l/m². Dafür reichten 258 Sonnenstunden Andau (Burgenland) zum lichtreichsten Ort in     
    diesem Monat. Die Gebiete vom Tennengau bis ins Nordburgenland bekamen durchschnittlich viel Sonne. Non   
    Vorarlberg bis zum Südburgenland betrug das Defizit bis zu einem Drittel, in Kärnten gab es Einbußen bis zur     
    Hälfte. Österreichweit schien die Sonne schließlich um 13 % weniger, ähnlich wie 2023 und 2020.      
                         
    Hintersee befand sich diesen Mai in der Region mit den relativ geringsten Niederschlägen. Demnach     
    akkumulierte sich im Mai an unserer Station eine Niederschlagssumme von 196 l/m², welche sich diesmal aus   
    Regen und ein paar Hagelkörnern zusammensetzte. Schnee fiel diesen Monat keiner mehr. Trotzdem lag die     
    Monatsmenge um 16 % unter dem langjährigen Schnitt. Letztmals mehr Niederschlag gab es im Mai 2021 (263,5   
    l/m²). Die höchsten Tagesmengen erzielten wir mit jeweils 25 l/m² am 3. und am 22. Mai. Insgesamt gab es 19   
    Niederschlagstage (-1 Tag). AM 2. Mai endete eine 7-tägige trockene Phase.        
                         
    Mangels flockigem Niederschlag war die Regensumme ident der Niederschlagsmenge. Einzig die Abweichung   
    fiel mit -8 % geringer aus. Der Mai 2024 platzierte sich im Mittelfeld unserer Messreihe. Mit 19 Regentagen gab   
    es durchschnittlich viele.                  
                         
    Die Gewittertätigkeit ließ im Mai an 5 Gewittertagen 6 Zellen über das Gemeindegebiet hinweg ziehen. Davon   
    waren zwei Gewitter mit Starkregen und kleinkörnigem Hagel verbunden. Diese gingen an den Nachmittagen     
    des 13. Und 25. Mai nieder.                
                         
    Die Monatsmitteltemperatur bewegte sich mit 12,0 °C bei einer Abweichung von +1,5 °C zum langjährigen     
    Schnitt im Bereich der letzten beiden Maimonate. Zuvor war der Mai 3 Jahre etwas unterdurchschnittlich     
    gewesen. Der Mai 2024 rangierte sich dennoch auf dem 4. Platz unserer Messreihe ein. Er liegt somit im     
    Dachgeschoss des breiten Mittelfelds, welches mit dem Range von +/-1,6 °C zum langjährigen Schnitt den     
    Großteil aller Maimonate umfasst. Der Temperaturverlauf im heurigen Mai war recht konstant und so fielen die   
    ersten beiden Monatsdrittel markant zu warm aus. Die dritte Dekade war durchschnittlich temperiert.    
                         
    Das höchste Tagesmaximum erreichten wir mit 24,9 °C schon am 1. Mai. Die Minima mit je 5,2 °C dann am 4.   
    und 10. Mai. Dem entsprechend gab es weder Frost-, noch kalte oder Sommertage. In einem durchschnittlichen   
    Mai sollte aber zumindest noch einmal Luftfrost auftreten, es 5 kalte Tage und immerhin 3 Sommertage geben.  
                         
    Was es im meteorologischen Frühling normalerweise geben sollte, nämlich eine ungenierte Portion an Winter im   
    März und weniger werdende Kaltluftvorstöße im April und Mai, suchte man im heurigen Lenzterzett beinahe     
    vergebens. Die erste Hälfte des Frühlings 2024 war bestimmt von einer extremen Wärmeanomalie, die Mitte     
    April für eine Weile von Spätwinter unterbrochen wurde, ehe es von Ende April an wieder meist übertemperiert   
    weiterging.                     
                         
    In Hintersee schloss der Frühling mit einer Mitteltemperatur von 8,8 °C bei einer Abweichung von +2,6 °C mit     
    Respektabstand auf dem ersten Platz und damit einem neuen Stationsrekord. Die Frühlinge 2018 (Mittel: 8,2 °C   
    und 2011 (Mittel: 7,8 °C) wurden eindeutig nach hinten verdrängt.          
                         
    Dabei zeigte sich das diesmalige Frühjahr mit einer Niederschlagssumme von 602 l/m² mit +19 % relativ feucht   
    und entsprach der Nässe des Vorjahres. Die erwähnten 2018 (277 l/m²) und 2011 (351 l/m²) bilanzierten     
    hingegen recht trocken. Wir zählten heuer 44 Regentage (+3 Tage) und 15 Schneefalltage (+1 Tag).    
                         
    In Österreich war der Frühling mit einem Plus von 20 % auf der nasseren Seite. Der feuchteste Fleck lag mit     
    einer Niederschlagsmenge von 759 l/m² am Loiblpass (Kärnten). Am sonnigsten war es dagegen mit 661     
    Stunden in Andau (Burgenland). Bundesweit blieb die Sonnenscheinbilanz mit -9 % aber ein Stück unter dem     
    Normal. Weit weg von Normal waren wir heuer bei den Temperaturen. Mit einer Abweichung von +1,9 °C zum     
    Referenzmittel 1991-2020 war das Frühjahr 2024 im Tiefland das bislang wärmste in der österreichischen     
    Messgeschichte. Im Vergleich zum Klimamittel 1961-90 betrug die Abweichung satte +3,3 °C. Auf den Bergen   
    landete der diesjährige Frühling mit Abweichungen von +1,6 °C bzw. +3,1 °C auf dem 3. Platz. Nach dem     
    neuen Herbstrekord 2023 und dem zweitwärmsten Winter 2023/24 war es die dritte extrem warme Jahreszeit     
    in Folge.                    
                         
    Quelle: www.zamg.ac.at, www.uwz.at                
                         
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    Di, 04.06.24 Abendlicher Starkregen bringt Hochwasser  
     
                         
    Das Ausklingen der primär für Teile Süddeutschlands zum Monatswechsel heftigen Hochwasserlage brachte am   
    Montag nun auch im Norden Salzburgs ein markantes Starkregenereignis, welches lokal für Hochwasser bzw. für   
    kleinere Überflutungen sorgte.                
                         
                         
    Wetterlage                  
                         
    Am Montag zeigte sich weiterhin eine von schwachen Druckgegensätzen geprägte Großwetterlage. Ausgehend   
    vom Azorenhoch stieß ein Hochkeil via Westeuropa bis in das nördliche Deutschland vor und drängte ein     
    Höhentief über Polen weiter ostwärts ab. Zudem drehte sich über Oberitalien ein Wirbel ein, welcher sich über   
    die Adria und den Balkan in Richtung Ungarn verlagerte.            
                         
    Dabei wurde an der Vorderseite des Italientiefs feuchte und milde Meeresluft um den Alpenbogen herumgeführt.   
    Die nun an der Alpennordseite der Ostalpen mit einer nordöstlichen Höhenströmung eintreffende feucht-labile     
    Luft glitt hier auf die bodennah mit einer nordwestlichen Komponente einströmenden kühlen Luft auf.    
                         
    Im Ergebnis bildeten sich in der labil geschichteten Luft im Laufe des Montags nach dem Abklingen leichter     
    nächtlicher Niederschläge eines Frontrestes am Montag tagsüber zusehends mehr Regenschauer.    
                         
                         
    Schauer verclustern zu Starkregengebiet              
                         
    Bereits am Nachmittag zog eine Gewitterzelle mit Wolkenbruch vom Innviertel über den nordöstlichen Flachgau   
    südwestwärts und hielt hier die Einsatzkräfte in Atem. Doch auch sonst bildeten sich jetzt im Norden des     
    Salzburger Landes zahlreiche Schauerzellen, die sich mit kräftigen Schüttern auf die Gebiete darunter ergossen.   
    Hierbei konnte das Potential des in der Luft gespeicherten Wassers sehr gut umgesetzt werden, da die Zellen   
    aufgrund der lahmen Höhenströmung nur ganz langsam vom Fleck kamen.        
                         
    Während des frühen Abends verclusterten sich die kriechenden Schauer allmählich zu einem regionalen     
    Starkregengebiet, das sich innerhalb der nächsten Stunden über den südöstlichen Flachgau schob und dort in   
    den Staulagen der Osterhorngruppe sowie dem angrenzenden Salzkammergut kräftigen Dauerregen brachte.    
                         
                         
    Abendlicher Starkregen in Hintersee              
                         
    Sonnig aufgeheiterte Phasen wechselten sich tagsüber in Hintersee mit kurzen, kräftigen Regenschauern ab.     
    Am späten Nachmittag zog ein weiterer Starkregenschauer im Schneckentempo über das Gemeindegebiet,     
    welchem bald neuerliche Schauerzellen folgten.              
                         
    Nach einer letzten Regenunterbrechung gegen 20 Uhr setzte schließlich schauerartig verstärkter Dauerregen     
    ein. Bis nach Mitternacht schüttete es nun kräftig und die Gräben und Bäche schwollen zu einem mittleren     
    Hochwasser an.                  
                         
    Innerhalb von 5 Stunden kamen 42 l/m² an Regen vom Himmel, ehe die Intensität des Niederschlags merklich     
    nachließ und dieser in der zweiten Nachthälfte gänzlich abklang.          
                         
    Über das gesamte Ereignis gesehen, waren es von Montagfrüh bis zum Dienstagmorgen in Summe 59,5 l/m² an   
    Regen bei unserer Station. 2 l/m² mehr als in St. Wolfgang im benachbarten Oberösterreich. Alle anderen     
    Stationen der Gegend hatten deutlich weniger Niederschlag bzw. entzog sich der Wolkenbruch im nordöstlichen   
    Flachgau mangels Messpunkt einer Mengendokumentation.            
                         
                         
    Feuerwehren im Nordostflachgau gefordert              
                         
    Der nachmittägliche Wolkenbruch über dem nordöstlichsten Zipfel Salzburgs forderte die dortigen Einsatzkräfte.   
    Der Schwerpunkt lag dabei in Bürmoos und Dorfbeuern, wo insgesamt gut 60 Keller ausgepumpt werden     
    mussten. In Bürmoos war der Kaiserbach ausgeufert und hatte eine Siedlung überschwemmt. In Dorfbeuern     
    wurde die Michaelbeuerer Landessstraße kleinräumig vermurt.          
                         
    In Oberndorf wurde die Salzburger Straße überflutet, in Dienten ein Weg vermurt. In Tiefgraben (Oberösterreich)   
    wurde ein Haus überflutet und der danebenliegende Weg vermurt.          
                         
    Nach den Regenfällen erreichte die Salzach in der Stadt Salzburg mit einem Wasserstand von 4,6 m zwar die   
    Warngrenze, blieb aber weit unter einer schadensträchtigen Wasserführung. Lediglich die Brückenunterführungen   
    mussten aufgrund von Überflutungen gesperrt werden.            
                         
    In Summe rückten 160 Feuerwehrleute zu 383 Schadstellen aus. Fast Ein gutes Viertel davon alleine in     
    Bürmoos.                    
                         
                         
    Großes Hochwasser in Süddeutschland              
                         
    An den Vortagen gingen starke Niederschläge von der Schweiz und Vorarlberg über Teile Baden-Württembergs   
    und Bayerns bis hinein nach Sachsen und Thüringen nieder.             
                         
    Vor allem in Württemberg und Schwaben fielen binnen 2 Tagen verbreitet zwischen 150 und 200 l/m² regen. Dort   
    kam es deswegen an kleineren und mittleren Fließgewässern zu einem Jahrhunderthochwasser und einige     
    Landkreise riefen den Katastrophenfall aus.              
                         
    Die Einträge der Nebenarme erzeugten dann auch an der Donau eine mittlere Hochwasserwelle, worauf sich die   
    Orte am Flusslauf an den Folgetagen rüsteten. Bedingt durch die Niederschläge am Montag, die durch den Inn in   
    die Donau gebracht wurden, strömten am Montag und Dienstag ab Passau (Bayern) zwei Scheitelwellen Lauf     
    abwärts. In Passau wurde kurz und knapp die 10-m-Marke beim Donaupegel erreicht, in Linz (Oberösterreich)   
    waren es rund 7,5 m. Der mobile Hochwasserschutz tat seinen Dienst und es kam nur zu kleinräumigen     
    Ausuferungen.                   
                         
    Quelle: www.orf.at, salzburg24.at, www.uwz.at              
                         
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    Do, 02.05.24 Vorläufige Winterbilanz 2023/24  
     
                         
    Die abgelaufene Wintersaison brachte nur kurze Einschübe an richtigem Winterwetter und war von teils     
    extremen und lange anhaltenden Wärmephasen durchzogen. Dadurch kam es diesen Winter zu einem neuen     
    Temperaturrekord bei einem deutlichen Mangel an Neuschnee. Riesige Einbrüche gab es bei der Anzahl der     
    Frosttage sowie der Schneedeckendauer. Es fehlte zum zweiten Mal in Folge knapp die Hälfte des Schneesolls.   
    Die Schneedecke blieb 50 Tage unter den Erwartungen und gut 9 Wochen zu wenig Frost sorgten für ein Plus   
    von 3 Grad über Normal.                  
                         
    Der Winter brauchte nach einem rekordwarmen Herbst wenig überraschend länger, um mit dem ersten     
    Schneefall und zugleich Schneedeckentag am 17. November sein Stelldichein zu geben. Hinter einer kurzen     
    Atempause setzte sich die kalte Jahreszeit in der dritten Novemberdekade durch und bis Anfang Dezember     
    schneite es wiederholt und ein paar Mal auch mit markanten Schneemengen. Der November wurde gleich mit     
    einer Monatssumme von 91 cm der schneereichste Monat des Winters. Dies passierte auch in den Wintern     
    1995/96 und 2007/08. Allerdings summierten diese Winter final mit einer mehr als doppelt so hohen     
    Neuschneesumme.                  
                         
    Die größte Tagesmenge schneite es mit 42 cm am 2. Dezember. Tags darauf erreichte die Schneedecke mit 88   
    cm ihren Höchststand. Die Winterfreuden waren aber bald jäh vorbei und der weitere Dezember glänzte durch   
    nasses, mildes und windiges Westwetter.              
                         
    Der Jänner bekam nach dem ersten Mildeschub der Saison die Kurve und versöhnte Winterfreunde in seiner     
    Mitte mit frostigem Hochdruckwetter. In diese Zeit fiel auch die tiefste Temperatur, welche mit -10,4 °C am 13.   
    Jänner aber verhältnismäßig mild ausfiel. Gegen Ende des Monats begann eine exorbitante Wärmephase, die   
    sich mit neuen Rekorden durch Februar und März bis Mitte April hinzog.           
                         
    Der Winter verschwand für fast drei Monate komplett aus unserer Gemeinde und kehrte erst mit einem     
    Kaltluftvorstoß am Beginn der zweiten Aprilhälfte zurück. Nach einer ungewöhnlich langen Abstinenz blieb es für   
    1 ½ Wochen spätwinterlich mit kleinen, aber regelmäßigen Schneefällen. Den letzten Schneefall- und     
    Schneedeckentag gab es am 25. April.              
                         
    Der Winter 2023/24 schaffte es auf eine Neuschneesumme von 314,5 cm, was ein Minus von 43,7 % zum     
    langjährigen Schnitt bedeutete. Er folgte damit dem Vorwinter 2022/23 (333,5 cm) als Sechster unter den     
    schneeärmsten Wintern in Hintersee seit 1988. Mit dem Winter 2019/20 (227,5 cm) befinden sich unter den     
    unrühmlichen 7 nun drei Winter aus den letzten Jahren.            
                         
    Die beste Monatsleistung vollbrachte mit 91 cm der November, der Dezember kam noch auf 84 cm, im Jänner   
    waren es klägliche 60 cm, Februar mit 16 cm und März mit 9,5 cm waren praktisch Totalausfälle, der April konnte   
    mit 54 cm für seine Verhältnisse recht gut bilanzieren. Der April war mit einer Verdoppelung seiner     
    durchschnittlichen Schneemenge der relativ Erfolgreichste, der November lag um die Hälfte über dem Soll. Dies   
    konnte die Einbrüche in den übrigen Monaten aber nicht ausbügeln. Das Minus betrug zwischen 32 und 91 %.    
                         
    Die Zahl der Schneefalltage lag mit 45 (-12 Tage) gleich auf wie im Vorwinter und jenem aus 2001/02. Davon     
    entfielen auf April und Dezember 10, auf den November 9 und den Jänner 8, auf den Februar lediglich 5 sowie   
    den März geringe 3.                  
                         
    Die Schneedeckenzeit dauerte zwar vom 17. November bis zum 25. April, jedoch war sie während dieses     
    Zeitraums die Hälfte abwesend. Die längste Schneedeckenperiode an unserer Station konnte man zwischen     
    dem 24. November und 25. Jänner beobachten. Im Anschluss zog sie sich für fast drei Monate, ausgenommen   
    einzelne Tage im Rahmen von Schneefällen, zurück und kam erst vom 17. Bis zum 25. April für ein spätes     
    Gastspiel ins Tal retour. In Summe ermittelte sich mit 79 Schneedeckentagen (-50 Tage) im Winter 2023/24 ein   
    neuer Tiefststand in dieser Kategorie. Es waren nochmal 10 Tage weniger als im Winter 2022/23. Einzig im     
    Dezember hielt sich am Beobachtungspunkt durchgängig eine geschlossene Schneedecke, im Jänner brach die   
    Schneedeckendauer nach 25 Tagen ab. April und November (je 9) boten zumindest an einem Drittel des Monats   
    eine Schneebedeckung auf. Februar (3) und März (2) gingen beispiellos und de facto aper vorbei.      
                         
    Historisch war das Ausbleiben von Kälte in diesem Winter. Sinnbildlich hierfür war der unfassbare Rückgang an   
    Frosttagen, die mit 52 (-65 Tage) die mit Abstand geringste Anzahl unserer Messreihe aufboten. Der bisherige   
    Negativrekord von 75 Frosttagen aus dem Winter 2015/16 wurde eindeutig unterlaufen. Selbst die sehr milden   
    Winter 2022/23 (80 Tage) und 2019/20 (89 Tage) brachten viel mehr Frost als die diesmalige Wintersaison. Vor   
    allem im Februar und März ereignete sich fast kein Frost mehr, aber auch die anderen Monate war die Zahl der   
    Frosttage zu niedrig.                  
                         
    Das es bei den Eistagen keine geschichtsträchtige Nullnummer gab, war der Kältephase Mitte Jänner zu     
    verdanken. Dennoch blieb der Winter 2023/24 mit nur 12 Eistagen (-21 Tage) um zwei Drittel unter dem Soll und   
    wurde Viertletzter. Allein die Winter 2019/20 (1 Tag) sowie 2013/14 und 2015/16 (8 Tage) hatten noch weniger   
    Eistage.                    
                         
    Einen neuen Bestwert in die andere Richtung vermochten die Temperaturen. In den meteorologischen     
    Wintermonaten Dezember bis Februar betrug die Mitteltemperatur in Hintersee 1,8 °C und lag damit 2,9 °C über   
    dem Normal. Damit wurde der Winter 2015/16 (Mittel: 1,4 °C) als mildester Winter unserer Messreihe abgelöst.   
    Auf Platz 3 reihte sich nun der Winter 2019/20 (Mittel: 1,2 °C) ein vor den beiden Viertplatzierten aus 2013/14     
    und 2022/23 (Mittel: 0,7 °C). Die fünf mildesten Winter sind demnach alle in den letzten 10 Jahren aufgetreten.    
                         
    Erweitert man das Wintermittel noch um die Monate November und März, so wird die Abweichung mit +3,2 °C   
    bei einem Mittel von 3,1 °C noch eklatanter. Auch hier wurden die Winter 2015/16 (Mittel: 2,5 °C) und 2019/20   
    (Mittel: 2,2 °C) eine Position nach hinten verdrängt.            
                         
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    Mi, 01.05.24 Rückblick April: Der Kniefall des Aprilsommers  
     
                         
    + 235,5 l/m² Niederschlag                
    + 54 cm Neuschnee                  
    + 8,0 °C mittlere Temperatur                
    + 28,4 °C Tageshöchstwert                
                         
    Der zweite meteorologische Frühlingsmonat setzte in der ersten Monatshälfte die exorbitante Wärmeanomalie,   
    die seit Ende Jänner das aktuelle Jahr bestimmte, nahtlos fort und erschien temperaturmäßig in Badelaune. Den   
    frühesten Sommertagen in Hintersee folgte Mitte April ein furioser Absturz in eine spätwinterliche Episode mit     
    Schneefällen, die den April wieder ein Stück zurechtrückte. Dazu fiel er ziemlich nass aus und bot das 15. Jahr in   
    Folge etwas Weiß.                  
                         
    Der April begann mit dem zweiten Osterfeiertag und einer saftigen Ladung Saharastaub, die von       
    Algerien/Tunesien nach Mitteleuropa geführt wurde. Dies geschah im Rahmen eines Föhnsturms, der am     
    Monatsersten mit bis zu 114 km/h in Zell am See blies. Dadurch wurden subtropische Luftmassen im Vorfeld     
    eines Troges zum Alpenraum befördert. Neben dem Zentraltief vor den Britischen Inseln zog ein Biscayatief     
    nordostwärts. Beide Drucksysteme samt einem Folgetief über den Britischen Inseln gestalteten die ersten     
    Apriltage sehr mild und wechselhaft. Danach etablierte sich ein Sturmtief zwischen Island und Schottland,     
    wodurch an der Vorderseite des zugehörigen Troges erneut Subtropikluft inklusive einer geringeren Portion     
    Saharastaub aus Nordwestafrika advehiert wurde. Vom Mittelmeerraum über Mittel- und Osteuropa stand ein     
    Hoch, unter dessen Einfluss es im Alpenraum zu einem für die Jahreszeit außergewöhnlichen Wärmeereignis     
    kam. Die mit der südwestlichen Höhenströmung herbeigeführte Luftmasse erreichte in 1.500 m Höhe Werte bis   
    zu 21 °C und bewegte sich auf Hochsommerniveau. Unterstützung fand die Wetterlage durch ein Ablegertief     
    über der Biscaya, welches der Strömung eine zusätzliche Südkomponente verpasste. Der Hochkern hatte sich   
    strömungsgünstig nach Südosteuropa verschoben. Zahlreiche Temperaturrekorde waren die Folge. Nach     
    Dekadenwechsel zogen schlussendlich die Tiefsysteme ostwärts ab und sorgten für eine Pause im     
    sommerlichen Wetter. Jenes stellte sich aber vor der Monatsmitte rasch mit Hochdruck von Südwesten her     
    wieder ein. Mit Schwenk in die zweite Aprilhälfte stand der über dem Mittelmeerraum und Zentraleuropa liegende   
    Hochdruck mit warmer Luft vor dem Aus. Ein zum Baltikum wanderndes Tief brachte nochmals mit einer     
    südwestlichen Strömung recht warme Luft herbei, doch verhalf der wartenden Kaltfront ein nächstes Tief bei den   
    Britischen Inseln endgültig zum Durchbruch. An der Vorderflanke des über dem Ostatlantik zum Nordmeer sich   
    ausbreitenden Azorenhochs glitt polare Kaltluft via Grönland und Skandinavien direkt nach Mitteleuropa und     
    leitete hier einen herben Witterungswechsel ein. Mit Drehung der Strömung auf nördliche Richtungen ging die     
    historische Wärmeanomalie, die seit dem letzten Jännerdrittel vorherrschend war, vorbei. Erst ein Italientief,     
    später südostwärts ziehende Tiefs über der Nordsee und final ein weiteres Italientief machten den       
    spätwinterlichen Abschnitt mit Schneefällen perfekt. Die Mitte der dritten Aprildekade brachte allerdings mit     
    Aufbäumen des Hochdrucks über Skandinavien und Ost-/Nordosteuropa eine Abkehr und mit einem Biscayatief   
    die Rückbesinnung der Höhenströmung auf eine aus Südwest. Unter dieser Konstellation der neuerlichen     
    Trogvorderseite ging der April föhnig und warm in die Zielgerade.          
                         
    Trotz des gravierenden Temperaturrückgangs zur Aprilmitte behielt die Wärme im zentralen Frühlingsmonat in   
    Österreich die Oberhand. Mit einer Abweichung von +1,2 °C zum aktuellen Referenzmittel 1991-2020 in den     
    Niederungen schaffte es der heurige April dennoch auf den 13. Platz der Messreihe. Im Vergleich zum     
    Klimanormal der Periode 1961-90 betrug die Abweichung +2,7 °C. Auf den Bergen lag das Wärmeplus bei 1,8   
    bzw. 3,4 °C. Der Sommereinbruch zwischen dem 7. Und 9. April sorgte mit genau 30 °C in Bruck/Mur     
    (Steiermark) für den frühesten Hitzetag in der österreichischen Aufzeichnungsgeschichte. Dieser trat um 10 Tage   
    früher auf als noch beim alten Rekord aus 1934. Eine Woche später folgten weitere Hitzetage. Insgesamt erzielte   
    rund ein Drittel aller Stationen im Land neue Aprilrekorde. Darunter waren Landeshauptstädte wie Innsbruck     
    (30,7 °C, Tirol) und Graz (30,5 °C, Steiermark) sowie Bergstationen am Feuerkogel (20,9 °C in 1.618 m,     
    Oberösterreich), die Villacher Alpe (15,0 °C in 2.117 m, Kärnten) oder die Schmittenhöhe (17,7 °C in 1.956 m).   
    Die höchste Apriltemperatur gab es übrigens in Deutschlandsberg (Steiermark) mit 31,7 °C. Die       
    Niederschlagsbilanz zeigte im April in Österreich ein Plus von 15 %. Oftmals bewegten sich die Monatsmengen   
    um das vieljährige Mittel. Im Bregenzerwald, stellenweise in Osttirol und Kärnten sowie im Ostalpenraum vom     
    südlichen Oberösterreich bis ins Südburgenland gab es bis zu drei Viertel mehr an Regen und Schnee. Lokal     
    waren es im Nordburgenland und dem angrenzenden Niederösterreich um die doppelte Menge aufgrund von     
    Gewittern und besagter Italientiefs. Bis zur Hälfte weniger an Niederschlag gab es im Norden sowie im Tiroler     
    Oberland. Nassester Ort war Alberschwende (Vorarlberg) mit 187 l/m². Mit +1 % marginal war die Abweichung   
    bei der Sonnenscheindauer. Dabei schien die Sonne im Südosten bis zu einem Viertel mehr, dafür ganz im     
    Westen bis zu einem Drittel weniger. Sonnigster Ort war Güssing (Burgenland) mit 230 Sonnenstunden.    
                         
    Zum dritten Mal in Folge präsentierte sich der April in Hintersee recht nass. Heuer akkumulierten sich mit 235,5   
    l/m² um 88 % mehr als im Schnitt. Hinter 2023 (280,5 l/m²) und 2017 (252,5 l/m²) landete der April 2024 auf dem   
    3. Platz vor 2022 (169,5 l/m²). Den meisten Niederschlag gab es am 20. April mit 40 l/m² aus nur wenigen     
    Zentimetern sehr nassen Schnees. Wir zählten 16 Niederschlagstage (+1 Tag). Am 26. April begann eine     
    zumindest 5 Tage andauernde niederschlagsfreie Phase.            
                         
    Eine aufziehende Kaltfront gab diesen Monat auch den Startschuss für die Gewittersaison. Am Abend des 15.   
    Aprils donnerte eine Entwicklung mit starkem Regen als erste und einzige Zelle des Monats über das Gemeindegebiet.  
                         
    Einen ausgewogenen Monat wies der Blick auf die Regenstatistik aus. Mit 98 l/m² bei einem Minus von 4 %     
    landete der heurige April im guten Mittelfeld. Der meiste Regen fiel mit 31 l/m² am 16. April. Es war die     
    neunthöchste Tagessumme in einem April. Zuletzt mehr regnete es im April mit 33,5 l/m² vor genau einem Jahr.   
    Das Flüssige verteilte sich auf 10 Regentage (-2 Tage), welche primär in der ersten Monatshälfte auftraten.    
                         
    Die zweite Aprilhälfte gehörte vom 16. Bis zum 25. April dem Spätwinter. AN diesen 10 Tagen schneite es (+6   
    Schneefalltage), wobei an 2 Tagen nichts Messbares liegen blieb. Insgesamt brachte es der April auf eine     
    Schneesumme von 54 cm bei einer Abweichung von +105 %. Beinahe gleich auf wie die Aprilmonate aus 2001,   
    2015 und 2002 schaffte er hinter diesen den Sprung auf den 9. Platz unserer Messreihe. Am meisten schneite es   
    mit 13 cm am 18. April. Die Zahl der Schneefalltage war gemeinsam mit 2001 und 2021 die höchste in einem   
    April. Profitieren konnte davon auch die Schneedecke, die sich vom 17. April an unserer Station für 9 Tage     
    geschlossen halten konnte. Ihren Höchststand erreichte sie mit 11 cm am 24. April. Auf den Großteils schon     
    ausgeaperten Bergen kamen zwischen einem halben und einem Meter Schneehöhe hinzu.      
                         
    Der Temperaturverlauf im April war durchaus sonderbar und brachte genau zur Monatsmitte einen fulminanten   
    Absturz. War die erste Aprilhälfte noch mit einer Abweichung von +6,6 °C rekordwarm, blieb die zweite     
    Aprilhälfte um 3 °C unterkühlt. Es ging demnach von Durchschnittswerten, wie sie Ende Mai üblich wären, zwei   
    Monate retour. Für den gesamten April ermittelte sich daher bei einer mittleren Temperatur von 8,0 °C eine     
    Abweichung von +1,8 °C. Es war somit der fünftwärmste April unserer Messreihe. Vom Rekord aus 2018 (Mittel:   
    10,0 °C) blieben wir deutlich entfernt, jedoch war es der erste überdurchschnittliche April seit 2020. Der     
    Rückgang des Temperaturniveaus spiegelte sich auch in den einzelnen Dekadenmitteln, welche im ersten     
    Aprildrittel mit einer Abweichung von +6,7 °C den nächsten Dekadenrekord brachten. Das Mitteldrittel lag noch   
    um 1,5 °C über Normal, die dritte Aprildekade dagegen um 2,8 °C unter Schnitt.        
                         
    Die Tagesmaxima erklommen am 7. April das frühste Mal in unserer Messreihe die Marke eines Sommertages   
    und unterboten den alten Bestwert aus 2007 um 6 Tage. Am 8. April folgte mit einem Höchstwert von 28,4 °C der   
    wärmste Tag des Monats und zugleich der zweitwärmste Apriltag in Hintersee. Bis Aprilende kamen zwei weitere   
    Einträge unter den ersten Zehn hinzu. Einen neuen Rekord erzielten wir am 8. April mit einem Tiefstwert von     
    10,4 °C bei den mildesten Aprilminima. Auch die 10,0 °C vom 15. April übertrafen die bisherige Bestmarke. Unter   
    den 10 mildesten Tiefstwerten platzierten sich gleich fünf aus dem heurigen April. Die tiefste Temperatur im April   
    2024 gab es mit -0,8 °C am 26. April. Es war einer von 2 Frosttagen (-5 Tage). Weiters ereigneten sich 11 kalte   
    Tage (+1 Tag) und 4 Sommertage (+3 Tage), was die Einstellung des Sommertagerekordes aus 2018     
    bedeutete.                    
                         
    Quelle: www.zamg.ac.at                  
                         
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    Di, 09.04.24 Frühester Sommereinbruch als Dreierpack  
     
                         
    Nicht einmal eine ganze Woche nach der Rekordserie an 20ern, die es zu Ostern gab, setzte das Wetter zu     
    neuen Höhenflügen an. Von Sonntag bis Dienstag brach der Sommer vollends aus und wir erlebten die     
    frühesten meteorologischen Sommertage mit mehr als 25 °C. Subtropikluft sorgte für die bisher größte     
    Wärmephase derart früh im Jahr und zugleich für den frühesten Hitzetag in Österreich.        
                         
                         
    Subtropikluft auf Europaurlaub                
                         
    Ausgangspunkt für die nächste Wärmerekordjagd im jungen 2024 war am Wochenende ein quasi stationäres     
    Sturmtief mit einem minimalen Kerndruck von ca. 955 hPa im Seegebiet zwischen Island und Schottland. Der     
    zugehörige Trog griff dabei über dem Ostatlantik weit südwärts bis zur Iberischen Halbinsel aus und beförderte   
    an seiner Vorderseite in einer südwestlichen Höhenströmung sehr warme Subtropikluft aus Marokko nordostwärts.  
   
 
                   
    Die unentwegte Warmluftzufuhr stützte ein Hochdruckgebiet, das vom zentralen Mittelmeerraum über Mittel- und   
    Osteuropa bis nach Nordwestrussland reichte. Das Hochzentrum lag dabei erst über Mitteleuropa und später     
    über Südosteuropa.                  
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
   
 
                   
                         
                         
        Bild. Großwetterlage zu Sonntagmitternacht          
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
                         
        Bild: Temperatur der Luftmasse in 1.500 m Höhe zu Sonntagmitternacht    
                         
                         
    Am Montag verstärkte sich der atlantische Trog nochmals und es konnte sich über der Biscaya ein Randtief     
    ausbilden. Dieses zog bis zur Nacht auf Dienstag rasch nordostwärts bis zum Ärmelkanal und drückte     
    schlussendlich die bereits über dem Nordwesten Deutschlands und den Benelux seit Sonntag als       
    Luftmassengrenze lagernde Kaltfront ostwärts.              
                         
    Einhergehend setzte sich auch das Sturmtief nach Nordskandinavien in Bewegung und der Trog des Komplexes   
    erreichte nach der Kaltfront von Dienstag auf Mittwoch final den Alpenraum. Dabei verlor die Front allerdings     
    schon vorher an Wetterwirksamkeit und machte sich hauptsächlich durch Drehung und Auffrischen des Windes   
    auf West bemerkbar. Einige Regenschauer folgten und es kühlte markant in allen Höhenlagen um etwa 20 °C     
    ab.                    
                         
    Mit der Randtiefentwicklung kam mit Aufsteilen der Höhenströmung auf Südsüdwest an der Alpennordseite     
    wiederum eine Föhnsituation in Gang, die diesmal aber bei weiten nicht so ruppig war als noch eine Woche     
    zuvor und am Dienstagnachmittag endete.              
                         
    Mit dem Föhn erreichte die Zufuhr der Warmluft am Montag ihren Höhepunkt und die Temperaturen stiegen auf   
    den Bergen auf ein Niveau, das selbst im Hochsommer nur bei Hitzewellen auftritt und für die Jahreszeit ein     
    Novum darstellte.                  
                         
    In die Höhenströmung eingepackt war auch diesmal eine Portion Saharastaub. Die Staubwolke nahm dabei Kurs   
    von Marokko über Spanien und Frankreich bis Deutschland und ging demnach mit ihrer höchsten Konzentration   
    nordwestlich an Österreich vorbei. Dennoch trübte der Staub hierzulande die Luft und der Sonnenschein konnte   
    seine Kraft nicht ganz entwickeln. Am Osterwochenende war die Staubwolke noch auf direktem Weg über das   
    Mittelmeer und Italien in den Alpenraum gezogen.            
                         
                         
    Zweitwärmster Apriltag in Hintersee              
                         
    Die maximale Wärme gab es in Hintersee durch sanfte Föhnunterstützung am Montag. Hier stieg das     
    Thermometer an unserer Station auf 28,4 °C. Es war nach dem Rekord von 29,6 °C vom 28. April 2012 der     
    zweitwärmste Apriltag in unserer Messreihe.              
                         
    Trotz schon gedämpften Sonnenscheins kletterte die Temperatur am Dienstag vor Föhnende nochmals auf 27,4   
    °C. Es handelte sich um den fünftwärmsten Apriltag in Hintersee.           
                         
    Einen neuen Rekord gab es hingegen bei den Tiefsttemperaturen. Am Montag sank die Temperatur nicht unter   
    10,4 °C ab. Erstmals blieb damit ein Tagesminima im April bei uns zweistellig und löste den alten Bestwert von   
    9,4 °C, aufgestellt am 25. April 2020, ab. Neuer Dritter ist der Samstag, der mit einem Minimum von 9,3 °C     
    diesen Platz eroberte.                  
                         
                         
    Höchste Aprilmaxima in Hintersee   Höchste Aprilminima in Hintersee    
                         
    1 28.04.2012 29,6 °C   1 08.04.2024 10,4 °C    
    2 08.04.2024 28,4 °C   2 25.04.2020 9,4 °C    
    3 27.04.2012 27,6 °C   3 06.04.2024 9,3 °C    
    4 20.04.2018 27,5 °C   4 23.04.2018 9,1 °C    
    5 09.04.2024 27,4 °C   5 30.04.2010 8,8 °C    
    09.04.2024 30.04.2003 27,0 °C     24.04.2018 8,8 °C    
    7 21.04.2018 26,4 °C     19.04.2020 8,8 °C    
    8 26.04.2013 26,3 °C   8 07.04.2024 8,5 °C    
    9 13.04.2007 26,0 °C   9 08.04.2011 8,4 °C    
      26.04.2012 26,0 °C   10 24.04.2011 8,3 °C    
                29.04.2018 8,3 °C    
                         
                         
    Frühester Sommertag der Messreihe              
                         
    Bereits am Sonntag, den 7. April war es mit einem Höchstwert von 25,5 °C soweit und wir erlebten im Tal von     
    Faistenau und Hintersee den frühesten Sommertag. Bislang stand diese Marke beim 13. April aus dem Jahr     
    2007.                    
                         
    Wie oben beschrieben, folgten am Montag und Dienstag zwei weitere Sommertage, die den Dreierpack perfekt   
    machten. Ein sommerliches Dreierlei hintereinander in einem April gab es bisher nur vom 26. Bis 28. April 2012,   
    wo sich auch der Temperaturrekord für April ereignete und vom 20. Bis 22. April 2018 mit einem Maximum von   
    27,5 °C am 20. April.                  
                         
                         
    Sommertage verschieben sich weit nach vor              
                         
    Mit den erwähnten drei Tripple Packs an Aprilsommertagen 2012, 2018 und 2024 sind schon die Hälfte aller     
    Sommertage, die es seit den 1960er Jahren in unserem Tal überhaupt gab, aufgezählt. Daran sieht man gut, wie   
    selten so ein Ereignis im April ist. In der ersten Aprildekade kam dies bisher nicht einmal vor. Mit Ausnahme von   
    2007 und 2018 traten alle Aprilsommertage erst im letzten Monatsdrittel auf.        
                         
    Die Daten der Hydrografischen Station in Faistenau zeigten ebenso, dass sich der durchschnittliche Zeitpunkt   
    des Auftretens eines meteorologischen Sommertages bei uns weit nach vorne verschoben hat.      
                         
    Selbstverständlich hängt der erste 25er eines Jahres primär von der aktuell vorherrschenden Wetterlage ab und   
    unterliegt starken Schwankungen. Über die Jahrzehnte ist aber ein klarer Trend ersichtlich.      
                         
    In der Klimareferenzperiode 1961-90 ereignete sich der erste Sommertag bei uns durchschnittlich am 31. Mai.   
    Den frühesten gab es am 26. April 1969, den spätesten am 13. Juli 1974.          
                         
    Seit das neue Jahrhundert angebrochen ist hat sich das durchschnittliche Auftreten des ersten Sommertages auf   
    den 9. Mai, also um 3 Wochen, nach vorne verschoben. Die Messreihe unserer Station zeigt nun den ersten     
    Sommertag für den 7. April und den spätesten am 18. Juni, aufgetreten erst im Vorjahr.      
                         
    Auffällig ist, dass der April den Juni zusehends ablöst. Gab es im betrachteten Zeitraum bis vor dem Millennium   
    (Anm.: Keine Daten für die Jahre 1991-97) einzig 1969 den ersten Sommertag schon im April, so sind in den     
    2000ern gleich 8 erste Sommertage im zentralen Frühlingsmonat vorgekommen. Anders herum musste man     
    beispielsweise 1974 und 1989 sogar bis in den Juli warten, wogegen es seit dem Jahrhundertwechsel nur     
    dreimal noch bis zum Juni dauerte.                
                         
                         
    Frühester Hitzetag in Österreich                
                         
    Was für Hintersee die Sommertage, sind für das gesamte Österreich die meteorologisch heißen Tage oder auch   
    Hitzetage mit einem Höchstwert von zumindest 30 °C. Diese kamen in der Normalperiode 1961-90     
    durchschnittlich das erste Mal am 30 Mai vor und haben sich in den drei Folgejahrzehnten auf den 19. Mai nach   
    vorne geschoben. Den ersten Sommertag sieht Österreich durchschnittlich übrigens am 18. April.      
                         
    Den frühesten 30er gab es bis diesen Samstag am 17. April, erreicht im Jahr 1934 in der Stadt Salzburg.     
    Salzburg/Freisaal hielt auch den zweitfrühesten Hitzetag am 20. April aus 2018.        
                         
    Heuer wurde dieser alte Rekord von den 30,0 °C am Sonntag in Bruck an der Mur (Steiermark) um 10 Tage     
    nach vorne verlegt. Knapp dran waren auch Dellach (Kärnten) und Reichenau an der Rax (Niederösterreich) mit   
    jeweils 29,8 °C.                  
                         
    Gleich am Montag ging es in Schönau/Enns (Oberösterreich) mit 30,3 °C abermals über die 30-Grad-Marke.     
    Leicht darunter blieben die Stationen in Waidhofen/Ybbs (Niederösterreich) mit 29,9 °C sowie Weyer     
    (Oberösterreich) und Salzburg/Freisaal mit 29,8 °C.            
                         
    Am Dienstag verpasste Mooslandl (Steiermark) den Hitzetag mit 29,7 °C als wärmster Ort Österreichs nur     
    knapp. Dahinter folgte Graz/Straßgang mit 28,9 °C (Steiermark)vor Windischgarsten (Oberösterreich) mit 28,6 °C   
    und Weyer mit 28,5 °C.                  
                         
    Nicht gefallen sind die absoluten Aprilrekorde. Dieser liegt für Österreich weiterhin bei 32,0 °C vom 28. April     
    2012 in Waidhofen/Ybbs bzw. für Salzburg bei 31,5 °C vom 27. April 2012 in Salzburg/Freisaal.      
                         
                         
    Höchstwerte in Österreich                
                         
    7. April       8. April            
    Bruck an der Mur 30,0 °C   Schönau/Enns 30,3        
    Dellach im Drautal 29,8 °C   Waidhofen/Ybbs 29,9 °C        
    Reichenau an der Rax 29,8 °C   Weyer   29,8 °C        
    Leoben   29,7 °C   Salzburg-Freisaal 29,8 °C        
    Weyer   29,4 °C   St. Pölten   29,5 °C        
    Weitra   29,3 °C   Feldkirch   29,4 °C        
    Bischofshofen 29,2 °C   Bad Ischl   29,4 °C        
    Litschau   29,1 °C   Klausen-Leopoldsdorf 29,3 °C        
    Langenlois   29,1 °C   Bregenz   29,2 °C        
                         
                         
    Aprilrekorde auf Bergen                
                         
    Die Höchsttemperaturen im Bundesland Salzburg schrammten während dieses Ereignisses zwar knapp an der   
    30-Grad-Marke vorbei, lagen aber dennoch für die Jahreszeit in ungewöhnlicher Höhe. Auf den Bergen fielen     
    auch manch Aprilrekorde, da dort eine Luftmasse vorherrschte, die eigentlich zu sommerlichen Hitzewellen     
    anwesend sein sollte.                  
                         
    So stieg am Sonntag auf der Schmittenhöhe bei Zell am See (1.956 m) die Temperatur auf 16,9 °C, womit der   
    alte Bestwert vom 18. April 1934 um ein halbes Grad überboten wurde. Die Messreihe besteht hier seit 1895. Am   
    Dienstag erzielte der Feuerkogel (1.618 m) bei Bad Ischl mit 20,9 °C einen neuen Aprilrekord. Der Alte war     
    gerade einmal einen Tag alt. Gemessen wird hier seit 1930.            
                         
    Am Montag kletterte das Thermometer am Kolomansberg (1.114 m) auf warme 24,2 °C und war damit nicht     
    mehr weit von einem Sommertag entfernt. Beeindruckend waren die Minima am Kolomansberg von Sonntag und   
    Montag. Selbst in der Nacht verblieben hier die Temperaturen auf ~18 °C. Am Feuerkogel und der gleich hoch   
    gelegenen Loferer Alm zeigten die Stationen ein Minimum von ~13,5 °C. Auf der Schmittenhöhe waren es gut 11   
    °C, auf der Rudolfshütte (2.304 m) ~7 °C und selbst am Sonnblick (3.105 m) blieb die Temperatur leicht über     
    dem Gefrierpunkt.                  
                         
                         
    Talsommer von Süd nach Nord                
                         
    In den Talorten arbeitete sich die Wärme in Salzburg von den Gebirgsgauen nordwärts. Am Sonntag lagen die   
    Spitzenwerte im Pinz- und Pongau, am Montag zeigten der Flachgau und das angrenzende Salzkammergut auf.  
                         
                         
    So siegte am Sonntag Bischofshofen mit 29,2 °C vor Lofer mit 28,6 °C und St. Johann mit 28,5 °C. Der Montag   
    brachte in unserem Bundesland den Höhepunkt der Wärme mit einem Höchstwert von 29,8 °C in       
    Salzburg/Freisaal. Fast heiß wurde es mit 29,4 °C auch in Bad Ischl. Mattsee und St. Wolfgang erreichten 28,5   
    °C. Der Dienstag hatte im Innergebirg keinen Sommertag mehr zu bieten. Jedoch stiegen die Temperaturen im   
    Norden föhnbedingt nochmals bis 28,4 °C in Bad Ischl, 27,1 °C in Abtenau und 26,9 °C in St. Wolfgang sowie     
    26,4 °C in der Stadt Salzburg.                
                         
                         
    Höchstwerte in Salzburg                
                         
    Abtenau   27,1 °C 7.+8.4.   Rudolfshütte 13,7 °C 7.4.    
    Bad Hofgastein 27,7 °C 7.4.   Salzburg/Flughafen 29,8 °C 8.4.    
    Bischofshofen 29,2 °C 7.4.   Salzburg/Freisaal 16,9 °C 7.4.    
    Kolomansberg 24,7 °C 8.4.   Schmittenhöhe 5,9 °C 7.4.    
    Krimml   25,5 °C 7.4.   Sonnblick   28,5 °C 7.4.    
    Lofer   28,6 °C 7.+8.4.   St. Johann   25,8 °C 7.4.    
    Loferer Alm   19,3 °C 8.4.   St. Michael   27,8 °C 7.4.    
    Mariapfarr   23,8 °C 7.4.   St. Veit   28,5 °C 8.4.    
    Mattsee   28,5 °C 8.4.   Tamsweg   26,0 °C 7.4.    
    Rauris   26,4 °C 7.4.   Zell am See 26,4 °C 7.4.    
                         
                         
    Quelle: wetter.orf.at, www.austrowetter.at, www.zamg.ac.at, www.wetterzentrale.de, www.facebook.com (Seiten     
    der Geosphere Austria und der österreichischen Unwetterzentrale)          
                         
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    Fr, 01.03.24 Rückblick Februar: Ja, so wars bei den alten Rittersleut  
     
    So, 07.04.24 Rückblick März: Das Wärmesuperlativ geht weiter  
     
                         
    + 170,5 l/m² Niederschlag                
    + 9,5 cm Neuschnee                  
    + 6,5 °C mittlere Temperatur                
    + 21,8 °C höchste Tagestemperatur                
                         
    Das erste Quartal des Jahres 2024 ist vorbei und man muss sich fragen, wo dieses Jahr mit uns hin will? Seit     
    Ende Jänner hat es den Wärmevorschlaghammer ausgepackt und zerhaut einen Rekord nachdem anderen. War   
    der Februar fast der wärmste März, wurde der tatsächliche März als durchschnittlicher April mit Abstand der     
    wärmste in der Messgeschichte. Die anhaltende Zufuhr von warmen Luftmassen und die geschichtsträchtige     
    Abwesenheit einer Schneedecke sorgten für einen Negativausbruch an Frosttagen und vielen Wärmeanomalien.   
    Es gab fast keinen Neuschnee. Die Niederschlagsmenge war dafür ähnlich hoch wie im Jänner und Februar.    
                         
                         
    Mit Beginn des März schob sich ein blockierendes Hoch von Westrussland nach Skandinavien, wo es erst mit   
    Schwenk in die zweite Monatsdekade ein Stück weiter nordwärts abrückte. Das Hochdruckgebiet Flankierten     
    Tröge über dem Ostatlantik und Osteuropa, wobei die atlantischen Tiefdruckgebiete ihren Wirkungskreis in der   
    ersten Märzwoche in den Mittelmeerraum verlagerten. Zum Ende des ersten Märzdrittels brachte ein Biscayatief   
    eine Föhnlage, um in den Folgetagen nach Mitteleuropa zu wandern und dort in einen Tiefdrucksumpf     
    aufzugehen. Nach der Monatsmitte stieß ein Hoch aus Südwesten vor und drehte die Höhenströmung auf     
    Nordwest. Tiefs bei Irland und Island gewannen Einfluss auf den Alpenraum, ehe sich das ausgedehnte     
    Azorenhoch mit dem weiterhin über dem Nordmeer tätigen Hoch verbinden konnte. Recht stabil war die Brücke   
    aber nicht und so schlich sich rasch wieder ein Tief zur Ostsee. Ihm folgte zum Palmsonntag ein nächstes und     
    für kurze Zeit gelangte frische Luft aus Nordwest bis in den Alpenraum. Die finale Märzwoche brachte anfangs   
    noch nachlassenden Tiefdruckeinfluss, später baute sich von Süden her Hochdruck auf. An der Vorderseite     
    eines Tiefdruckkomplexes bei den Britischen Inseln kam es am Monatsende zu einer Zufuhr subtropischer     
    Luftmassen und Saharastaubes aus Nordafrika.              
                         
    Nach einem historischen Februar folgte in Österreich im März der nächste Temperaturrekord. Mit einer     
    Abweichung von +3,4 °C zum Referenzmittel 1991-2020 war der März um 0,6 °C wärmer als der bisherige     
    Rekord aus 2017. Im Vergleich zur alten Normalperiode 1961-90 betrug die Abweichung sogar +4,7 °C. Nicht   
    ganz so ausgeprägt war der Wärmeüberschuss auf den Bergen, wo der heurige März mit einer Abweichung von   
    +2,4 bzw. +3,7 °C auf dem 9. Platz landete. In der Aufzeichnungsgeschichte Österreichs seit 1767 waren bis     
    zum letzten Herbst zwei Monatsrekorde hintereinander unbekannt. Nun erlebten wir dies nach September und     
    Oktober 2023 bereits zum zweiten Mal binnen kurzer Zeit. Beim Niederschlag hielt sich der März mit einem     
    Prozent über dem Schnitt fast exakt an das langjährige Mittel. Dennoch war es der nasseste März seit 15 Jahren.   
    In weiten Teilen von Vorarlberg bis ins Burgenland pendelte die Niederschlagssumme ebenso um das Normal.   
    Lokale Ausnahmen gab es in Niederösterreich und im Burgenland, wo es Zugewinne bis zu drei Viertel gab.     
    Markante Negativabweichungen zeigten sich mit einem Minus bis zu zwei Drittel in Oberösterreich, dem Norden   
    Salzburgs und der Obersteiermark. Mit Überschüssen bis zum 2,5-fachen war es entlang und südlich des     
    Alpenhauptkamms von Tirol über Kärnten bis in den Südosten am feuchtesten. In dieser Region fand sich mit     
    einer Monatssumme von 281 l/m² am Loiblpass (Kärnten) auch der niederschlagsreichste Ort in Österreich. Die   
    Sonne schien im März um 14 % weniger als üblich. Die größten Defizite von einem Drittel bis knapp der Hälfte   
    gab es im Süden und Südosten. Von Vorarlberg bis ins westliche Oberösterreich waren die Einbußen mit bis zu   
    einem Drittel geringer. Als ausgeglichen erwies sich die Sonnenbilanz im Osten. Gänserndorf (Niederösterreich)   
    war mit 172 Sonnenstunden der sonnenreichste Platz in Österreich.          
                         
    In Hintersee bilanzierte der März beim Niederschlag mit 16 % etwas im Plus. 170,5 l/m² waren nur um 7 l/m²     
    weniger als im Vorjahr. Der Niederschlag verteilte sich dabei auf 17 Niederschlagstage (+3 Tage). Am meisten   
    fiel mit 33 l/m² am 21. März.                
                         
    Dieser Tag war zugleich der regenreichste des Monats. An Flüssigen Sammelten sich 147,5 l/m² und damit um   
    13 % mehr als im Schnitt. Mehr Regen gab es letztmals im März 2019 (173,5 l/m²). Wir zählten 15 Regentage     
    (+5 Tage).                    
                         
    Sehr ernüchternd fiel die Neuschneesumme aus, die mit 9,5 cm fast einen Totalausfall produzierte. Bei einem     
    Minus von 91 % wäre es nach 2022 beinahe die zweite Nullnummer geworden. Ebenso weniger Schnee gab es   
    im März 1994 und 2011 (5 cm). AM meisten schneite es heuer mit 6 cm am 25. März. Es waren 5 Schneefalltage   
    (-4 Tage), die aber keinen messbaren oder nur ganz wenig Schnee brachten.        
                         
    Darunter litt natürlich die Schneedecke, welche lediglich an 2 Tagen (24. Und 25. März) mit einer jeweiligen     
    Schneehöhe von 2 cm beobachtet werden konnte. In unserer Messreihe waren bisher 10 Schneedeckentage     
    aus dem März 2020 das Minimum. Durchschnittlich sollte es im März noch an 26 Tagen eine geschlossene     
    Schneedecke an unserer Station geben. Die Daten der Hydrografischen Station in Faistenau zeigten für die     
    letzten 6 Jahrzehnte nur im März 1972 einen ähnlichen Tiefststand (2 Schneedeckentage). Allerdings sind die     
    Messdaten dort mehr mit den Verhältnissen im Ortsteil Oberasch vergleichbar und nur bedingt mit jenen am     
    Standort der Wetterstation Hintersee.                
                         
    Unvergleichlich waren im März die Temperaturen. Mit einem Monatsmittel von 6,5 °C bei einer Abweichung von   
    +4,7 °C war es in Hintersee der mit Abstand wärmste März der Messreihe. Der alte Bestwert von 4,8 °C aus     
    2017 wurde ganz klar überboten. Der März war heuer sogar um 0,3 °C wärmer als ein durchschnittlicher April.     
    Auch die Daten der Hydrografischen Station in Faistenau zeigten für unser Tal keinen derart warmen März in den   
    letzten 6 Jahrzehnten. Mit einer Abweichung von +3,4 °C lag hier der März 1977 vor dem aus 1990 (Abw. +3,0   
    °C) voran. Selbst in der seit den 1840er Jahren bestehenden Messreihe der Stadt Salzburg gab es keinen in     
    dieser Dimension überwärmten März (maximale Abw.: 1994 mit +3,3 °C. Selbstredend waren die Abweichungen   
    in den einzelnen Monatsdekaden extrem, wobei diese im Laufe des März etwas nachgaben. Dennoch erzielten   
    wir in den beiden ersten Dritteln neue Dekadenrekorde. Das Startdrittel 2019 (Abw.: +3,2 °C)) wurde gleich um 2   
    °C übertrumpft. Die Mitteldekade 2014 musste sich um 0,7 °C geschlagen geben. Nur das Schlussdrittel 2017   
    (Abw.: +4,2 °C) behielt knapp seine Spitzenposition.            
                         
    Das Ausbleiben jeglicher Kälte sah man gut am Fehlen von Eistagen (-2 Tage), dem Einbruch und bisher     
    niedrigsten Wert von Frosttagen (3 Tage, -16 Tage) und der zweitgeringsten Zahl an kalten Tagen (10 Tage, -10   
    Tage). Weniger kalte Tage gab es nur im März 2014 (9 Tage).          
                         
    Die tiefste Temperatur diesen Monat verzeichneten wir mit -2,0 °C am 8. März. Es war der einzige Tag, an dem   
    das Tagesminimum unter dem durchschnittlichen Wert für März lag. An allen anderen Tagen lagen die     
    Tagesminima um bis zu 9,5 °C über dem Schnitt. Wenig verwunderlich, dass der Rekord für das mildeste     
    Märzminima heuer gleich dreimal verbessert wurde und nun bei 7,9 °C vom 31. März liegt. Unter den 10     
    mildesten Märzminima befinden sich nun 5 aus dem März 2024. Ähnlich gestaltete sich die Situation bei den     
    Tageshöchstwerten, welche an 28 Tagen über dem Märzschnitt lagen. Am wärmsten wurde es dabei mit 21,8 °C   
    am 30. März, dem zugleich drittwärmsten Märztag unserer Messreihe. Dieser fiel in eine außerordentliche     
    Wärmewelle, die die Temperaturen zwischen dem 27. Und 31. März gleich viermal über 20 °C steigen ließ.     
    Diese 4 Tage fanden alle Eingang in die Top 10 der wärmsten Märztage und verdoppelten die Anzahl der bisher   
    aufgetretenen 20er.                  
                         
    Das erste Drittel des Jahres 2024 war mit einer Abweichung von +3,9 °C das mit Abstand wärmste in der     
    Messreihe. Mit diesem enormen Überschuss ist ein neuer Jahresrekord wahrscheinlich. In den bisherigen 9     
    Monatsdritteln gab es 5 neue Dekadenrekorde und 2 zweite Plätze.           
                         
    Quelle: www.zamg.ac.at                  
                         
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    Mo, 01.04.24 Osterhase bringt Dauerföhnwärme  
     
                         
    Trotz des frühen Termins Ende März verliefen die heurigen Kar- und Osterfeiertage alles andere als winterlich     
    angehaucht. Von Mittwoch bis zum Ostermontag herrschte mit andauerndem Südföhn eine außergewöhnlich     
    warme Witterung, die nur am Gründonnerstag kurz von einer Kaltfront unterbrochen wurde. Die Schneeflocken,   
    die vor der Feier des letzten Abendmals vom Himmel rieselten, wirkten wie Exoten inmitten einer Wärmewelle,   
    welche für Hintersee bisher Bekanntes alt aussehen ließ. Noch nie war es seit Aufzeichnungsbeginn in einem     
    März über so viele Tage so warm. Zudem gab es neue Rekorde für die mildesten Tagestiefstwerte.    
                         
                         
    Wetterlage                  
                         
    Den Ausgangspunkt dieser österlichen Wärmewelle markierte bereits am Mittwoch ein praktisch ortsfester     
    Tiefdruckkomplex namens „Nadja“ knapp westlich der Britischen Inseln. Der zugehörige Trog griff über den     
    Ostatlantik und die Iberische Halbinsel bis nach Nordafrika aus. Vom algerisch-/tunesischen Raum wirbelte der   
    Tiefdruck eine mächtige Saharastaubwolke auf, die ein paar Tage später in Mitteleuropa eintreffen sollte.    
                         
    Doch zuvor gelangte mit Drehung der Höhenströmung auf Südwest eine Fuhr subtropischer Warmluft über das   
    Mittelmeer in den Alpenraum, wo es am Mittwoch ein erstes Mal für die Jahreszeit ungewöhnlich warm wurde.     
    Ein Leetief nördlich der Alpen verstärkte zudem die föhnige Strömung.          
                         
    Mit Abwanderung des Minitiefs nordostwärts drehte die Höhenströmung am Donnerstag vorübergehend auf West   
    bis Nordwest und eine markante Kaltfront drang in den trogvorderseitigen Hochdruck über Mitteleuropa ein.    
                         
    Schon am Freitag war die Störungszone wieder abgezogen und die Strömung wandte sich erneut der     
   
Warmluftzufuhr aus südlichen Regionen zu.
                   
                         
    Der Trog rückte dabei etwas näher an Westeuropa heran und zum Samstag hin zog ein Randtief von     
    Nordostspanien via Frankreich und den Benelux zur Nordsee, wo es am Samstagnachmittag eintraf. Dadurch     
    steilte die Strömung im Alpenraum auf Süd auf und unter Verstärkung setzte entlang des Hauptkamms und an     
    der Alpennordseite eine stürmische Föhnlage ein.